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Luftwirbel traveling...Irland

Irland/Nordirland

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Auf den Spuren der IRA 

Roadtripp durch den Norden Irlands und Nordirland

Eine Reise nach Irland… auf die Grüne Insel, mit wunderschönen Landschaften und Umgeben von Mystik und Märchen…warum sollte man auch sonst nach Irland?

Für mich gab es noch einen anderen Grund:

Ich beschäftigte mich sehr intensiv mit dem Irischen Bürgerkrieg, dem Nordirlandkonflikt. Ich setzte mich mit der IRA und Ihrer Motivation auseinander, und nachdem ich viele Bücher gelesen und Dokumentationen in mich hineingezogen hatte, so „musste“ ich einfach mal die Situation (2004) real erleben. 

 <<Hintergründe der IRA>> 
Ein Volunteers (freiwillige Kämpfer) der IRA: Ein Volksheld oder Schwerverbrecher?

Die Begeisterung meines Freundes war anfangs nicht besonders gross, in Belfast Terroristen nach zu recherchieren. Zum Glück fanden wir, wie so oft, einen Kompromiss, die Vorstellungen von Urlaub (Roadtripp) und meiner Neugier nach Infos  zu verbinden.

 

Wir entschieden uns, nicht direkt in die Nordirische Hauptstadt Belfast zu fliegen, sondern wählten Londonderry (Derry) als Ausgangspunkt. Londonderry ist ein Grenzgebiet in Nordirland. 

GESPALTENE GESELLSCHAFT

 

Geografisch:

 

Auf der Insel leben zwei Gruppen mit unterschiedlicher nationaler und religiöser Identität. Während die Iren, die katholisch sind, eine Vereinigung zwischen der Republik Irland und Nordirland anstreben, bestehen die Briten, die protestantischer Natur sind, auf die Zugehörigkeit Nordirlands zum Vereinigten Königreich.

 

Ein wichtiger Mann in der Geschichte Irlands war Michael Collins, Rebell und Anführer der IRA. Leider würde seine Geschichte diesen (eigentlichen) Reisebericht sprengen.

 

Kurz erwähnen möchte ich allerdings, dass er am 7.12.1922 mit Grossbritannien einen Friedenvertrag aushandelte, der die Insel in zwei Teile trennte. Er wagte einen Schritt Richtung Frieden, er gab sich „vorübergehend“ mit 26 Grafschaften, die zur Unabhängigen Republik Irland erklärt wurden, zufrieden. 6 Grafschaften im Norden blieben, bis zum heutigen Tag (2004), bei Grossbritannien (Nordirland).

 

Dieses stellt das grösstmögliche Territorium dar, das unter unionistische Kontrolle zu bringen gewesen war.

 

Leider konnten nicht alle Iren diese Lösung akzeptieren. Die Mehrheit der Menschen in Nordirland [Protestanten] wünscht derzeit immer noch die Union mit Grossbritannien aufrechtzuerhalten.

 

 

Kulturell:

 

Die kulturelle Renaissance vertiefte die Spaltung entlang der Konfessionen.

 

Denn, während die einen Hurling spielen, spielen die anderen Rugby.

Die Kinder gehen getrennt zur Schule.

Gemischte Ehen sind eher eine Seltenheit.

 

Statt sich die Geschichte genau anzuschauen, neigen die Katholiken, wie als auch die Protestanten dazu, bestimmte flüchtige Einzelereignisse als Wegweiser festzuhalten, da sie geistig immer noch im 17.Jahrhundert zu leben scheinen.

 

In einigen Strassen (Foto in der Nähe von Derry aufgenommen) sind die Bordsteine mit Blau-weiss-rot bzw. Grün-weiss-orangenen Streifen bemalt: Hier steht die Union Jack von GB gegen die Republik Irland. 

In Derry (Airport) angekommen, suchten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. In Independent [1] Hostel Kelly, indem  wir für 30 Euro (2 Personen) übernachteten bekamen wir am nächsten Morgen Stadtkarte und Infos zu den Sehenswürdigkeiten, speziell auch zum Thema IRA und Bürgerkrieg. 

 

Da wir uns auf katholischen Boden befanden, sahen wir uns zuerst die riesige Katholische Kirche an, die direkt neben dem katholischen Schulhaus stand.

 

Dann liefen wir zum „Free Derry Corner“, wo wir uns die “Murals” (Graffiti an den Wänden) anschauten. Viele erinnern an den Krieg, an die Unterdrückung und den Bloody-Sunday. Murals sind nicht einfach Graffiti's, sondern Kunstwerke. Kunstwerke, die an eine unterdrückte Gesellschaft erinnert, Kunstwerke, die es ermöglichen, dass der Konflikt nie in Vergessenheit geraten wird.

Mural in Derry erinnert an die Demonstration am Bloody-Sunday

Mural und Gedenkstein für die 15 Opfer. 

Süd-östlich lagen schon die „Befestigungsmauern“. Auf der Mauer stand gross geschrieben „Join the IRA-Force“. Ich wollte mir am letzten Tag vor der Abreise noch ein Foto davon machen, aber da waren schon Leute da, die das „Geschmiere“ wegputzen. 

 

Auch wenn die IRA zur Zeit nicht so aktiv ist und man dem Frieden hoffnungsvoll entgegensehen kann.

Die IRA existiert noch immer, trainiert, rekrutiert und wirbt um Spenden.

Und sie führt auch immer noch Strafaktionen durch.

Ein paar Tage, nachdem wir Londonderry verliessen, wurde eine Autobombe gezündet.

 

Nach der Besichtigung des Bloody-Sunday Platzes in Londonderry, liefen wir weiter Richtung Befestigungsmauern [2]. 

Dort angekommen hatten wir einen schönen Ausblick auf die Gegend. Uns fiel ein grosser Glasbau auf und wir wussten nicht was es war. Da trafen wir auf J*. 

 

Wir fragten ihn spontan, was auf dem anderen Berg dieser Glasbau bedeutete. Er sagte, dass es ein Einkaufscenter sei. So kamen wir ins Gespräch.

 

Er erklärte uns, dass der Fluss in Derry nicht nur das Gebiet geografisch, sondern auch die Bevölkerung hinsichtlich ihrer Religionen trenne. Auf der einen Seite sind etwa 50 % Katholiken und 50 % Protestanten. Auf der anderen Seite jedoch sind 99% Katholiken. Auf der Katholischen Seite, wo wir standen, gibt es nur etwa 400 durch Stacheldraht und Mauern geschützte Häuser die protestantisch sind. Wir standen direkt bei dieser Grenze. 

Protestantisches Virtel auf der Katholischen Seite in Londonderry

<<Abspaltungen der IRA>>
R.IRA für die abgespaltene Gruppe Real IRA 
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