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Luftwirbel traveling...Irland

<<Hintergründe der IRA>>

HINTERGRÜNDE ZUR ENTSTEHUNG DES KONFLIKTES

 

Um 350 v. Chr. besiedeln die ersten Kelten die Insel Irland. Im Jahre 432 missioniert der heilige Patrik in Irland und macht aus dessen Bewohnern eines der strenggläubigsten Völker der westlichen Welt. Nach einem Hilfsersuchen 1196 des abgesetzten Königs von Leister an den englischen König landen die Normannen in Irland. 1394 unterwerfen sich die irischen Könige Richard II. von England.

 

Heinrich VIII. hebt 1536 mehr als hundert Klöster in Irland auf, und vertreibt die irischen Grafen. Somit verschwindet die alte gälische Kultur endgültig.

Königin Elisabeth annektiert die Besitztümer und teilt sie unter Siedlern aus England und Schottland auf. Die Neuankömmlinge sind reformierte Protestanten.

 

Bis heute wird diese Ansiedlung von Protestanten als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung in Nordirland bezeichnet. (Plantation)

 

In den Jahren 1641 bis 1650 nehmen die mittlerweilen enteigneten (katholischen) Iren Rache an den protestantischen Siedlern. Sie ermorden mehr als 12 000 Protestanten in Ulster.

Nach der Schlacht am Fluss Boyne (1690) unterwirft Wilhelm von Oranien die katholische Bevölkerung und begründet die protestantische Vorherrschaft. Katholiken werden vom Recht auf Landbesitz und vom staatlichen Leben ausgeschlossen.

 

1798, scheitert die republikanische Rebellion der „United Irishmen“ gegen die britische Oberherrschaft.

 

Im 18. Jahrhundert ist dann die „Periode der gescheiterten Integration“, wobei im Jahr 1828 die letzten Anti-Katholischen Gesetzte aufgehoben werden.

 

In der grossen Hungersnot 1845 – 1848 zerstört ein Pilzvirus die Kartoffelernte. Die nicht befallene Ernte muss weiterhin nach England exportiert werden. Die irische Bevölkerung reduziert sich in Folge dessen um zwei Millionen Menschen. Ein Zeitgenosse schreibt: „Der Allmächtige schickte uns die Kartoffelseuche, die Engländer aber brachten den Hunger.“

 

1867 schlägt die Rebellion der republikanischen Fenians (IRB =Irisch Republikanische Brüderschaft) fehl.

 

1905 gründet Arthur Griffith die Partei Sinn Fein. Nur vier Jahre später feiert die Partei ihren ersten Wahlsieg.

 

An Ostern 1916 ruft Patrik Pearse in Dublin die Republik Irland aus.

Der so genannte Osteraufstand fordert 450 Opfer, die Hälfte davon Zivilisten.

 

1918 ist das Erfolgsjahr der Sinn Fein. Sinn Fein Abgeordnete formieren sich zum Ersten Daíl, dem ersten unabhängigen irischen Parlament.

 

Der Unabhängigkeitskrieg 1919-1921 führt zur Teilung der Insel.

Die nordirische Bürgerrechtsbewegung NICRA (Northern Ireland Civil Rights Association) streitet für die Gleichberechtigung von Katholiken. Sie organisiert ab 1967 Protestmärsche und Demonstrationen.

 

1968 beginnen die Troubles (Unruhen) in Nordirland, und somit 1969 die Stunde Null der IRA.

 

Am Bloody-Sunday dem 30.1.1972 erschiesst eine Einheit der britischen Armee in Londonderry 13 unbewaffnete Demonstranten.

Das Belfaster Parlament wird aufgelöst, Nordirland wird seitdem von London aus direkt regiert. Dir Republik Irland tritt in diesem Jahr der EU bei.

 

1976 hebt die britische Regierung den „besonderen Status“ für Gefangene der IRA auf. Die Zeiten des Protestes und des Hungerstreikes folgen.

 

1985-86 Lieferung von mehreren Tonnen des lybischen Plastiksprengstoffs Semtex an die IRA. Im Jahr 1987 tötet ein Sprengsatz in Enniskillen elf Zivilisten.

 

1992: Das Grundsatzpapier >>Toward a Lasting Peace<< (Für einen dauerhaften Frieden) dokumentiert das Umdenken innerhalb der republikanischen Bewegung.

 

1994 erklärt die IRA eine Waffenruhe, die 18 Monate lang hält.

 

1997 erneuert sie den Waffenstillstand.

 

Am 15.8.1997 gibt es 29 Tote und 220 zum Teil Schwerverletzte bei einem Bombenanschlag der Splittergruppe „Real IRA“ im nordischen Omagh.

 

Am Karfreitag des Jahres 1998 unterzeichnen die wichtigsten Parteien Nordirlands, darunter der Sinn Fein-Präsident Gerry Adams ein Friedensabkommen, in dem sie sich zum Gebrauch <Demokratischer und ausschliesslich friedlicher Mittel> verpflichten.

 

Am 2.Dezember 1999 beendet London die Direktherrschaft über Nordirland, und 2001 beginnt die IRA teilweise mit einer Selbstentwaffnung.

 

2004, zehn Jahre, nachdem die IRA ihre erste Waffenruhe ausgerufen hatte, rücken die Vertreter der beiden wichtigsten Nordirischen Parteien, die pro-britischen DUP (Democratic Unionist Party) und die Sinn Féin, zusammen.

Die Delegierten sitzen zwar im selben Gebäude, aber nicht im selben Raum. Jan Paisley (DUP) lehnt es ab, Tisch an Tisch mit Terroristen zu sitzen.

 

 

 

Diese Aufzählung ist nicht abschliessend und dient ausschliesslich der allgemeinen Information und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität. 

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