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 Luftwirbel traveling... Nordkapp

Nordkapp

8

4°C

2°C

Route:

-384 KM--

Muono (Finnland) – Leppäjärvi - Norwegen [93] - Alta - [E6] - Russenes


 


 

Spritpreis:

Finnland: 1.71 €/Liter,

Norwegen: 16.04 NOK/L

 


 

 

Camping:

Wild auf einem leeren Rastplatz

kurz vor Russenes

N 70°28'34.1    E 024°51'23.8

 

 

 

 

Donnerstag 21.05.2015

Ich hab sehr schlecht geschlafen. Ich hab gefroren und keine bequeme Lage gefunden. Die ganze Nacht über hat’s geregnet. Auch jetzt, wo wir aufstehen sollten, Nieselt es mal mehr und mal weniger. Noch immer friere ich und in mir widderstrebt sich dem Gedanken aufzustehen. Ich ziehe mir den Schlafsack nochmals bis zum Kinn hoch und die Mütze verdeckt den Rest. Ich will nicht raus, nicht in den kalten Regen.

Ich benötige ein bisschen extra Motivation; „Morgen soll die Sonne scheinen, Morgen wollen wir am Nordkapp sein“. Es liegen noch mehr als 500 KM vor uns.

 

Peter und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team, wenn es ums aufräumen bei Regen geht. Ich ziehe mich an, packe noch im Zelt mein Schlafsack, Isomatte zusammen und nehme dann alles raus, unter die Plache. Dort verpack ich mein Material richtig, während Peter sich anzieht und das Zelt räumt. Bevor die Plane abgebaut wird, Kaffee und Brot unter dessen Schutz. Zuletzt Zelt falten und alles aufs Motorrad. Bei schönem Wetter dauert es meist länger ;).

Es ist nass und kalt bei 4 Grad. Schon nach 30 km spüre ich meine Zehen nicht mehr. Während der Fahrt sinkt die Temperatur bis auf 2 Grad ab. Dazu Nieselregen. Wir drosseln unser Tempo, rechnen mit teils gefrorenen Straßenverhältnissen. Und immer an die Rentiere denken... immer in Bremsbereitschaft. Durch Ihre bräunliche Farbe sind sie im Straßengraben recht gut getarnt.

Als der Regen sich eine Pause gönnt, tun wir es Ihm gleich und legen einen Rast ein. Es geht einfach nichts über eine warme Gemüsesuppe. Ich glaube, ich hab mich in meinem Leben noch nie so über eine Suppe gefreut.

Nach einem Tankstopp (Peter, denk an den Tankdeckel) verlassen wir Finnland und befinden uns nun in Land der Trolle, Norwegen.

 

Es trocknet ab. Kurz können wir sogar die Sonne genießen. Ein herrliches Gefühl.

Die Landschaft ist karg. Die Straßen etwas kurviger....Kurven... Endlich..hab fast schon vergessen, wie man Kurven fährt. Für ein paar km findet man sich sogar beim Kurven-fahren in der Schweiz wieder ( N69°46'48.2" E23°17'27.3")

Wir fahren über ein ca. 80 KM langes Fjell (330müM).... so karg und öd, und doch so wunderschön. Die Straße, alles gerade aus.

Fjelle sind Berge oder Hochflächen oberhalb der Nadelwaldgrenze. Das norwegische Wort fjell und das schwedische fjäll bedeuten eigentlich nur „Gebirge“. In der skandinavischen Geographie werden alle nordischen Gebirge mit eiszeitlicher Prägung (geringe relative Höhenunterschiede, abgerundete Formen, U-Täler) als Fjell bezeichnet. //Wikipedia

Diese unendlich scheinende Straße dem Norden entgegen, Flach mit Sträuchern, Flechten, Moos und Schneefeldern fasziniert mich auf eine außergewöhnliche Art und Weise. Dazu ein Wetterspiel zwischen Sonne und Wolken. Der starke Wind bringt Bewegung mit sich, und macht das Fahren zu einer Herausforderung.

 

Im Vorfeld, bei der Reiseplanung, musste ich immer wieder lesen, dass diese letzen 130 KM (240KM) zum Nordkap furchtbar langweilig sei.

Ich bin ganz anderer Meinung. Ich bin Überwältigend.

 

Am Nachmittag ziehen wieder vermehrt Wolken auf. Auch der gefürchtete Nieselregen bei 2 Grad will uns nochmals plagen. Wir haben genug für heute.

Es ist jedoch wieder schwierig, einen geeigneten Platz fürs Zelt zu finden.

Wenn nicht Schnee oder Sumpf verhindern, dass man die Straße verlassen kann, so ist es zu Felsig, oder es sind Leitplanken verbaut.

 

Wieder steigt die Straße an, die nächste Hochebene erwartet uns.

Bei nächst-besten Rastplatz schauen wir uns um und entscheiden, dass wir hier Nächtigen. Wir entdecken einen Tisch und beschlagnahmen diesen als Windschutz.

Peter baut Zelt und Windschutz geschickt auf. So können wir im windstillen und trockenen was Leckeres kochen. Das Gewitter zieht vorbei, der Wind verbläst den Regen. Es klart sogar noch auf und wir können einen wunderschönen (kalten) Abend genießen.

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