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 Luftwirbel traveling...  offroad    

Stäuben im Piemont_2015

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Assietta Kammstrasse - AKS      &    Lago Nero

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Der Blick aus dem Fenster: Trüb. Noch immer keine Sicht auf den Chaberton oder einer der anderen imposanten Berge. Immerhin, es regnet nicht; trockene Strassenverhältnisse, was will man mehr.

 

Wir Frühstücken und starten mit vollem Elan und Tatendrang.

Wir wollen mit der Assietta-Kammstrasse beginne. Dazu fahren wir zuerst nach Susa und schlängeln uns die Kurvenreiche Strasse zum Colle delle Finestre hoch.

Anfangs noch enge Spitzkehren auf Asphalt, doch schon bald beginnt die geschottert Strecke für knappe 10 KM.

Kurze Wanderung zur Festung im Nebel. Mystisch.

Südlich des Scheitels liegt der Osteinstieg der 33.9 KM langen, komplett geschotterten Assietta-Kammstraße http://alpenrouten.de/Assietta-Kammstrasse-AKS_track54.html.

 

Leider leider hängt der Nebel genau auf unserer Höhe. Aussicht gleich Null. Dieter erzählt mir, nein, er schwärmt davon, was ich sehen würde. Auf der einen Seite die Cottischen, auf der anderen die Grjischen Alpen.

Den Unterschied muss ich mir in meiner Fantasie vorstellen.

Kurz nach dem Colle dell'Assietta erreichen wir den höchsten Punkt mit 2550m direkt unterhalb des Gipfels der Testa dell'Assietta (2567 m).

 

Wir entscheiden, unser Picknick zu essen und werden für wenige Minuten mit blauem Himmel belohnt. Ja, sogar den markanten Gedenkstein mit dem Adler dürfen wir kurz bestaunen, bevor der Nebel uns wieder einhüllt.

Die AKS eignet sich prima für Anfänger wie mich. Da die Strecke sehr einfach ist, muss man aber auch mit Gegenverkehr auf zwei und vier Rädern rechnen, die im zügigen Tempo entgegen kommen.

Wieder in der Nebelsuppe passieren wir den Colle Lauson, Colle Blegier, Colle Costapiana und den Colle Bourget (2299). Der letzte Pass an der Kammstraße ist der Colle Basset (2425).

Ich bin überglücklich. Soeben zum ersten mal die Assiette Kammstrasse gefahren, unfallfrei und mit einem guten Gefühl. Dass das Muskelkater geben wird ist absehbar.

 

Dieter spürt, dass Madame mit der Ténéré noch nicht im entferntesten daran denkt, ins Hotel zu wollen und schlägt vor, noch zum Lago Nero zu fahren.

Kurze Überlandstrecke auf sauberem Asphalt nach Bousson. Dann endlich, wieder Schotter unter den Rädern. Die unbefestigte Piste zum Lago Nero, welche fast komplett durch bewaldetes Gebiet führt, ist deutlich steiler und gröber als das bisher gefahrene.

 

Anfangs fehlt es mir noch an Technik (und der Ausdauer). Schnell merke ich jedoch, dass stehend fahrend das Motorrad einiges besser über Stock und Stein fährt. Das Balancieren fällt mir so auch einfacher. Und bei gröberen Unebenheiten belaste ich stehend mein Motorrad weniger.

 

Bei der Kapelle »Madonna di Lago Nero« stellen wir unsere Maschinen ab und gehen die paar Schritte zu Fuss zum See, welcher komplett im Nebel liegt.

Es beginnt zu tröpfeln und wir fahren den Waldweg runter nach Sagna Longa, so dass wir grad noch leicht feucht im Hotel ankommen.

 

Duschen und Nachtessen. Was für ein Luxus. Was für ein suuuuuper Tag.

 

Spätestens beim Lago Nero habe ich „Blut geleckt“. Ich will mehr. Mehr staubige, steinige, Vernarbte und dreckige Strässchen mit Pfützen und anderen Hindernissen.

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