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Luftwirbel traveling... Erzgebirge

Reisetagebuch
Erzgebirge

Vorwort

Eine Woche Urlaub ist besser als keine Woche!

Als Anfangs 2020 China von jetzt auf sofort eine ganze Stadt unter Quarantäne stellte, da konnten wir noch nicht ahnen, was für Einschränkungen auch auf uns zukommen werden. Spätestens aber, als die ersten Kreuzfahrtschiffe nicht mehr in die Häfen einfahren durften, und die Passagiere auf den Schiffen feststecken, mussten wir unseren Plan von Griechenland überdenken.

Der Plan war eigentlich simpel (wie immer): Griechenland im Frühling zu Erleben. Mit der Fähre von Ascona (IT) nach Igoumenitsa (GR). Das Land kreuz quer mit dem Motorrad zu erkunden und wieder nach Hause. Unsere 3 Wochen Urlaub vom 27. April bis 15 Mai 2020 in der Firma schon lange genehmigt.

 

Martin und ich sind Entdecker und würden am liebsten JEDES LAND der Erde kennenlernen. Das Wort Reisebeschränkung, ein fürchterliches Wort, nimmt uns zum ersten Mal in unserem Leben die Freiheit die Welt zu erkunden. Wir können nicht mehr einfach eine Fähre buchen und ins Land der Götter fahren.

Nach Absprache mit unsren Vorgesetzten erhalten wir die Möglichkeit, unsere drei geplanten Wochen zu stückeln und auf drei Einzelwochen aufs Jahr aufzuteilen.

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Die erste Woche verbringen wir im Hotel Mama im schönen Freiamt (Schweiz). Natürlich mit einem Besuch bei Dieter. Ich möchte hier auch gar nicht weiter ins Detail gehen, warum die ALP4.0 auf dem Glaubenbergpass stehen blieb und es nur mit Müh und Not zurück schaffte. Danach wollte sie jedoch gar nicht mehr anspringen und so verbrachte ich den Rest der Woche bei Martin auf der DI-DR als Sozia. Was ich, unter anderen Umständen, auch immer sehr geniesse.

Dieter, wie war das: Wer lieber schraubt als fährt, der kauft sich ne Beta.

Zuhause, nach zerlegen und Reinigen des Vergasers, tuckert sie wieder brav und voller Energie vor sich hin.

Die zweite Woche legten wir auf Anfangs September. Der Ideale Zeitpunkt, um mit Dieter im Piemont zu stäuben

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Und im Oktober 2020 packen wir nun erneut unsere sieben Sachen..

Eine Woche Erzgebirge steht auf unserer Fahne.

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Merlin, unsere Katze ist jedoch keine grosse Hilfe beim Kartenstudium.

Dieses Jahr können wir nicht einfach losfahren und spontan auf einem Campingplatz übernachten, sondern müssen uns vorher überlegen, WO wir Wann übernachten wollen. Wir sind schliesslich nicht die einzigen, die Deutschland „nicht verlassen“ können und „Zuhause“ Urlaub machen. Zudem gibt es überall unterschiedliche Einschränkungen. Auf gewissen Campingplätzen gilt die Regel, dass nur Wohnmobile mit eigenem WC kommen dürfen, da die Sanitären Anlagen geschlossen sind. Auch müssen die Campingplatzbesitzer die Platzzahl massiv einschränken, damit der vom Staat vorgeschriebene Mindestabstand eingehalten werden kann.

Es gibt tausend Dinge zu beachten. Einfach LOSFAHREN ist nicht.

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  1. Camping kleine Berg Oase sächsische Schweiz in Sebnitz: Sehr freundliches Telefonat. Wir reservieren für 2 Nächte. Ein Tag vor Ankunft müssen wir nochmals anrufen. Auf keinen Fall auf „grad wohl“ vorbeikommen. Sie sind weitgehend ausgebucht. Das Hüttenlager ist voll und für Zelte ist der Platz sehr beschränkt.

  2. Camping kleiner Galgenstein in Altenberg: Auch sehr freundlicher Kontakt. Reservation nicht möglich. Wir werden auch hier gebeten, ein Tag vorher anzurufen und nachzufragen.

  3. Camping Silberbach in Bad Schlema. Hier können wir einfach vorbeikommen. Die Zeltwiese sei gross genug.

  4. Camping Fichtelsee nähe Plauen für die Rückreise. Organisieren wir dann, wenn es soweit ist. Koordinaten und Telefonnummer sind griffbereit.

Das Erzgebirge bildet die Grenze Deutschland – Tschechien. Jetzt interessiert uns natürlich wie das im Grenzgebiet geregelt ist. Was für Konsequenzen drohen, wenn man, z.B. versehentlich eine "grüne Grenze" überfährt? Oder dürfen wir gar mal einen Tagesausflug nach Tschechien machen. Vielleicht sogar dort Übernachten?

Die Internetrecherche erweist sich als mühsam und unverständlich.

Zur Sicherheit rufen wir beim Gesundheitsamt in Leipzig an, welche folgendes Bestätigen:

„Ausgenommen von der Test und Quarantänepflicht sind Personen, die sich weniger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten haben und deren Aufenthalt im Ausland nicht der privaten Teilnahme an einer kulturellen Veranstaltung, einem Sportereignis, einer öffentlichen Festivität oder einer sonstigen Freizeitveranstaltung gedient hat.“ //Stand Oktober 2020.

Wunderbar. Wir müssen bei einem Grenzübertritt nicht mit der Todesstrafe rechnen. Wir dürften sogar übernachten, wenn denn was Offen hätte *LOL*.

Jetzt nur noch nen Brauereigasthof für die erste Nacht (irgendwo in der Mitte zwischen dem Odenwald und Sebniz) buchen und schon kanns losgehen.

Dass dann natürlich alles anders kommt, muss ich nicht "verraten". Aber so ist das Leben, man trifft auf eine coole Familie und lässt sich auf die neue Bekanntschaft und deren Geheimtipps ein. 

Wir entscheiden uns im nördlichen Teil des Erzgebirges bei Sebnitz (nähe Dresden) zu starten und dann südwärts (genauer gesagt südwestlich) bis Plauen im Vogtland zu fahren. Unser Vorteil, wir können jederzeit gen Westen nach Hause stechen. Nicht das ganze Erzgebirge, sondern der Weg, ist das Ziel.

Vom Odenwald bis Sebnitz sind es 540 KM. Wenn wir müssten, dann würden wir das an einem Tag schaffen, aber wir müssen nicht. Wir werden also 2 Tage für die Anreise und 1 Tag für die Rückreise (ab Plauen sind es nur noch ca. 350 KM) einplanen.

Wie oben erwähnt, müssen wir die Campingplätze vorab organisieren. Viele sind tatsächlich ausgebucht. Andere öffnen erst gar nicht, weil die Lage zu inkonstant ist oder weil es für manche schlicht und einfach nicht rentiert, nur beschränkt zu öffnen. Wie auch immer, wir finden für uns ein paar Möglichkeiten.

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