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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

Und da liegt sie nun ausgebreitet auf unserem Boden, die Strassenkarte von Marokko. Gespannt und voller Vorfreude erkunden wir mit dem Finger die verschiedenen Gebiete und erforschen die Strassenverläufe.

 

Das Land ist riesig, in welche Gegend soll uns unsere Reise führen?

Bestimmt nicht an die touristische Atlantikküste. Vielleicht ins Atlas Gebirge? Oder die Westsahara?

Sahara, das klingt abenteuerlich, unendliche Sanddünen, Kamele und Fata Morganas….  

 

Wir (Martin und ich) und unser Weltbild. Geformt durch Europäische Medien und Filme.

Je mehr wir uns mit dem Thema auseinandersetzen und uns informieren, desto mehr wirft die neue Erkenntnis unsere Weltsicht über den Haufen.

Um herauszufinden, ob nur wir so unwissend und blauäugig sind (waren), stellten wir die Frage unseren Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen. Beruhigend, denn die allermeisten Antworten lauteten. Sahara = Sanddünen, Wüste aus Sand mit kleinen Oasen, Sand, Sand und Dünen….

 

Gib mal auf Google den Begriff Sahara ein und klicke auf Bilder: Da reiht sich ein Sanddünenfoto ans nächste. Das ist aber nur ein Bruchteil der Realität. Genau genommen nur grad mal 20 %. Quelle Wikipedia: Die Sahara ist mit neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde. Sie erstreckt sich von der afrikanischen Atlantikküste bis zur Küste des Roten Meeres.

Die Sahara ist größtenteils eine Stein- oder Felswüste (Hammada) beziehungsweise eine Kies- oder Geröllwüste (Serir); die bekanntere, und ALLGEGENWÄRTIGE Sandwüste (Erg) macht nur etwa 20 Prozent der Fläche aus.

 

In Marokko gibt es zwei kleine Sanddünenlandschaften. Erg Chebbi (5Km x 25Km) und das Erg Chegaga. Soviel zu unserem Weltbild und der Sahara.

Zurück zur Ursprünglichen Frage: Wir fahren in den Osten. In die Sahara, in die Stein- und Geröllwüste. Je nach Zeit und Vorankommen, wäre so ein Abstecher zum Erg schon gäch… Einmal Sanddünen erleben, tolle Vorstellung…. Und dann via Atlasgebirge zurück. Irgendwie so. Der Weg ist das Ziel. Wir wollen das Land, oder zumindest die Gebiete in denen wir uns befinden, Erleben.

 

Reisewarnungen für Marokko gibt es genügend, um nicht in dieses wunderbare Land zu reisen.

 

EDA.admin.ch und Das (deutsche) Auswärtige Amt informieren:

Von Reisen in entlegene Gebiete der Sahara, in die Grenzregionen mit Algerien und Mauretanien und jenseits befestigter Straßen wird eindringlich abgeraten.

Auch in Marokko besteht ein Risiko terroristischer Anschläge mit islamistischem Hintergrund, die insbesondere auf ausländische Staatsangehörige abzielen können.

In grossen Teilen der Sahara sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen.

Wegen des Entführungsrisikos wird vor Reisen ins Grenzgebiet zu Algerien abgeraten. Die Grenze zu Algerien ist geschlossen.

Von Fahrten in und durch das völkerrechtlich umstrittene Gebiet der Westsahara wird dringend abgeraten.

 

Krisenvorsorgeliste:
Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Pauschalreisende werden in der Regel über die Reiseveranstalter über die Sicherheitslage im Reiseland informiert

 

Wenn man das liest…hmmm.

Doch: Terroristische Aktivitäten gefährden die Sicherheit überall auf der Welt, auch in Europa.

Die Gefahr Opfer eines Terroranschlags zu werden ist in Marokko nicht grösser als in irgendeinem westlichen Staat.

Marokko ist derzeit wahrscheinlich eines der sichersten Länder Afrikas.

 

Wir wollen das effektive Risiko nicht herunterspielen. Ob jemand in ein solch „gefährliches“ Land reisen möchte oder nicht, ist schlussendlich jedem selbst überlassen, aber man sollte sich mal Gedanken über die Sicherheit hierzulande machen. Nur kurz über die Landesgrenze:

 

Frankreich ist seit Anfang 2015 Ziel mehrerer schwerer Terroranschläge geworden:

Es wird empfohlen, mit Wohnmobilen und Campingwagen nur bewachte Campingplätze anzusteuern. Von Übernachtungen auf Rastplätzen, insbesondere entlang der Autobahnen in der Nord-Süd-Richtung nach Südfrankreich oder nach Spanien und im gesamten Süden Frankreichs, wird wegen Aktivitäten organisierter Banden dringend abgeraten.

 

Das deutsche Auswärtige Amt über Reisen in die Schweiz:

Bei Aktivitäten in den Schweizer Bergen sollten Reisende aktuelle Witterungshinweise (Lawinenlagebericht) beachten. Auch kann es zu Bergstürzen kommen.

 

Krisenvorsorgeliste:
Deutschen Staatsangehörigen wird grundsätzlich empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen, um im Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Pauschalreisende werden ggfs. über die Reiseveranstalter über die Sicherheitslage im Reiseland informiert.

 

Aha…auch wer als Deutscher Bürger in die Schweiz reist, soll sich auf empfehlung des Auswärtigen Amtes in diese Krisenvorsorgeliste einzutragen.

 

Und die Schweizer EDA über Deutschland:

Die deutschen Behörden weisen auf das Risiko von Terroranschlägen hin. Am 19. Dezember 2016 fuhr ein Attentäter mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin. Mehrere Personen sind getötet und zahlreiche Personen verletzt worden. In Ansbach zündete am 24. Juli 2016 ein Mann einen Sprengkörper; er kam dabei ums Leben und verletzte mehrere Personen. Am 18. Juli 2016 griff ein Attentäter in Würzburg Zugpassagiere mit einem Messer an; mehrere Personen wurden verletzt.

 

Die Welt ist gefährlich.

Unsere Eindrücke nach der Rückkehr sind sehr positiv.

Wir haben uns, bis auf eine einzige Ausnahme, immer sicher und Willkommen gefühlt.

 

Die Polizei und Militärpräsenz im Land ist sehr hoch. Gerade im Osten, im Grenzgebiet zu Algerien, fuhren wir teils mehrmals täglich durch Kontrollposten. Die Polizei/Militärs wussten Anhand unserer Angaben immer Wo wir herkommen, und Wo unser nächstes Ziel liegt. Da „verloren“ zu gehen ist doch schon eher schwierig. In der östlichsten Enklave zu Algerien, in Figuig, machten wir eine der gastfreundlichsten Erfahrungen.

 

Im touristenarmen Osten gibt es (noch) keinen bettelnden Kindern und bleibt hoffentlich auch so.

 

Zitat aus dem Campingführer von Edith Kohlbach: „Das Betteln ist den Marokkaner nicht angeboren, sondern kommt erst durch die Touristen, die angefangen haben Geld und Bonbons an Kinder zu verteilen. Erst so haben sie gelernt, dass dies von Erfolg gekrönt ist und werden tatsächlich manchmal aggressiv, wenn sie nichts bekommen. Abgesehen davon, dass man eine Lastwagenladung voll bräuchte, um alle Kinder zu befriedigen, soll man keinesfalls Geld oder Geschenke ohne Gegenleistung geben„.

 

Wir haben im Atlasgebirge effektiv Erfahrungen mit sehr aggressiven Kindern gemacht, dies ist weder lustig noch in irgendeiner Art angenehm, wenn Kinder mit Sträuchern auf einen einschlagen.

 

Wir verbrachten mehrere Tage in der Sahara und Übernachteten dort auch. Die wenigen dort lebenden Menschen, meist Hirten/Schäfer oder Nomaden nutzen jede Gelegenheit, um einem zum Tee einzuladen. Es kam halt schon mal das eine oder andere Mal vor, dass wir uns verfuhren, abseits der Piste gerieten und plötzlich vor einer Steinhütte stehen. Da wird weder etwas vom Motorrad geklaut noch braucht man sich sorgen um sein Wohlergehen zu machen. Und ich wage sogar zu behaupten, dass wenn wir in der abgelegenen Sahara in Not geraten wären, so hätten die Menschen uns geholfen. Stelle ich einfach so in den Raum.

Wir haben viel erlebt. Marokko ist eine Reise wert.

 

Viel Spass beim Lesen wünschen Jasmin und Martin.

Samstag: 389 Kilometer

Sonntag: 425 Kilometer

 

 

 

 

 

Autobahn:

Deuschland-Schweiz

Schweiz-Italien

Genua

Unglaublich, vor 24 Stunden stand das eine Motorrad noch mit ohne Hinterrad in der Garage.

Bis spät in die Nacht haben wir geschraubt und heute Morgen die Motorräder bepackt. Kurz vor Mittag geht es los.

Grandioses Wetter, blauer  Himmel, Sonne bei 20°C.

 

Überland fahren wir dem Neckar entlang, später auf die A81 in die Schweiz. Wir sind bei Freunden zum Abendessen und Übernachten eingeladen. Ein schöner gemütlicher Abend.

Am nächsten Morgen brechen wir kurz vor Mittag auf.

 

Vor der Einfahrt in den Gotthardtunnel werden wir „Deutschen“ angehalten und die Vignette kontrolliert. Ist mir mit meinem Schweizer Nummernschild noch nie passiert.

Die Autobahngebühr Italien für die Strecke Como-Genua betragen pro Person 15,60 Euro.

 

Mit der vollbeladenen ALP 4.0 kann ich nicht viel schneller als 80 Km/h fahren. Die 425 Kilometer ziehen sich. Um 19:15 Uhr erreichen wir den einzig, direkt in Fährnähe, gelegene Campingplatz. Camping Villa Doria in Pegli, Genova.

Mit 27 Euro die Nacht (2 Personen im Zelt) einer der teuersten der ganzen Reise. Dafür gibt’s gratis WLAN und warmes Wasser zum Duschen.

Aber zum Abendessen gibt´s hier leider nichts. Wir spazieren in die Stadt zum Pizza essen.

Camping Villa Doria in Pegli, Genova

2 Personen im Zelt = 27 Euro

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