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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

18.10.17

Fähre Tanger med

 

 

 

 

84 KM

 

Tanger med - Martil

Frühstücken und die Kabine soweit räumen, dass wir gleich um 12 Uhr Mittagessen fassen können. Um 13 legt unsere Fähre in Tanger an, dann sollten wir ready sein.

 

Ein Teil der Einreise Formalitäten konnten wir schon gestern auf dem Schiff erledigen. Es wurde extra dafür ein „Polizeischalter“ (Tisch mit PC) eingerichtet. Ein Beamter kontrolliert und erfasst die ausgefüllten „Einreisekarten“ und stempelt die Marokko-Identifikationsnummer in unsere Pässe. Sozusagen unsere ganz persönliche Marokko-Nummer, welche für alle weiteren Reisen nach Marokko die gleiche bleibt.

Ein Zöllner für die KFZ- Formalitäten war leider nicht an Bord, und so müssen wir dies bei Ankunft in Tanger erledigen. Wer Pech hat, verbringt dort mehrere Stunden in der Autokolone mit warten. Michi und Thomas raten uns deshalb, bei Ankunft die Fähre so schnell wie möglich zu verlassen, um gleich bis ganz vor zu fahren. Die Zwei wissen, von was sie reden. Wer das erste Mal nach Marokko reist, wird der Trouble und die unkonventionelle Art der Abwicklung schockieren. Wir sind gespannt auf das was uns erwartet.

 

Kurz vor 13 Uhr (planmässige Ankunftszeit) watscheln wir in voller Montur und kompletten Gepäck einmal längs durchs ganze Schiff (nach hinten) und wundern uns, dass die mehrheitlich marokkanischen Passagiere, noch völlig relaxt im Bistro Karten spielen und es gemütlich nehmen. An der Rezeption dann die Info über die verspätete Ankunft um 15:45 Uhr. Klar. Mit ganzer Montur zurück und nochmals warten.

Das Wetter an Deck wird immer wie trüber. Wolken ziehen auf.

Dann erklingt die Durchsage dass man sich bis 14:30 am jeweiligen Sammelplatz einzufinden hat. Unsere Motorräder stehen in Garage D. Der Sammelplatz für Garage D ist auf Deck 6 vor dem Bistro.

Wir warten. Hier wird es langsam eng. Immer wie mehr Menschen treffen am Sammelort ein. Wir warten und warten und warten. Die Crewmitglieder reinigen währenddessen die Kabinen und ziehen die Betten neu an.

Endlich, das Absperrband wird geöffnet und die ganze Menschenmasse mit Koffer, Taschen und Gepäck stürmt die Treppe runter. Wir vorne weg.

 

Auf die Motorräder, fertig, los.

 

Begrüssungsregen!

Dass kann jetzt aber nicht wahr sein: Es seicht in Strömen. Hallo, wir kommen das erste Mal in Afrika an….. und es regnet. Bis wir die paar 100 Meter zur DOUANE gefahren sind, sind wir Pflotschnass. Wie Thomas und Michi uns empfohlen haben, fahren wir an den Autos vorbei und stellen unsere Töffs ganz vorne zu der Zollabfertigung.

Während Martin bei den Motorrädern bleibt stürze ich mich ins Getümmel. Noch weiss ich nicht genau, was ich hier machen muss… Es schwirren schone viele andere Einreisewillige, vor allem Motorradfahr, im und um die Häuschen. Auch ich suche Schutz im Inneren. Die einen scheinen schon irgendwelche Zettel ergattert zu haben und füllen diese eifrig aus. Es geht alles ziemlich hektisch zu und her. Auch ich schnappe mir zwei solche Grünen Formulare und versuche schlau daraus zu werden. Da ich weder arabisch noch französisch kann, stellt für mich das ausfüllen eine kleine Herausforderung dar.

 

Das Motorrad benötigt separate Einreise-Papiere, ein dreifach grünes Zoll Formular (Déclaration d'Admission Temporaire de moyens de Transport). Wichtig zu wissen: Ein bei der Einreise eingeführtes Kraftfahrzeug, muss bei der Ausreise wieder ausgeführt werden. Dies gilt auch, wenn es aufgrund eines Totalschadens verschrottet werden muss.  Andernfalls wird die Ausreise verweigert und es drohen hohe Zollstrafen.

 

Ein Zollbeamter räumt das trockene Häuschen. Wir müssen alle nach draussen, und dort unsere Zettel weiter ausfüllen. Ich nutze die Gelegenheit und frage den „noch nicht“ so gestressten Zöllner was ich in die noch leeren Felder einfüllen muss. Nummernschild? Echt? Das habe ich doch schon oben eingetragen. Egal, trag ich halt nochmals das Nummernschild ein.

 

Die kaum lesbaren, da durchnässt und verkrügelten Formulare werden mit den Fahrzeugpapieren und Pässen eingezogen. Ich bezweifle ja, dass ich das richtig ausgefüllt habe, aber das scheint tatsächlich niemanden zu stören. Hauptsache Nummernschild und Fahrgestellnummer stimmen.  

 

Ein viel grösseres Problem, ist die Tatsache, dass beide Motorräder auf Martin eingelöst sind. Das geht nicht. Und schon gar nicht darf ich ohne schriftliche Fahrbewilligung sein Motorrad fahren. Und jetzt? Auch dafür gib es in Marokko eine unkomplizierte Lösung: Martin schreibt auf die Rückseite des Formulars: „Jasmin darf ERB-BA350 fahren“.

Auf Deutsch mit einer kaum lesbaren Unterschrift. Egal, dies ist gültig und unserer Einreise steht nichts mehr im Weg.

Gleich bei der Hafenausfahrt hat es Geldwechselbüros. Hier wandeln wir die ersten Euronen in Dirham um (100 Euro = 1080 Dh). Gut einpacken, die Regenklamotten überziehen und los. Ziel ist ein Campingplatz in 84 KM an der Mittelmeerküste.

Die nasse Strasse ist extrem rutschig. Es windet heftig - es fühlt sich an, wie im Mai am Nordkapp, nur halt nicht so kalt.

Die Strasse ist zweispurig gut ausgebaut, die Marokkaner fahren anständig.

Mittels den GPS-Koordinaten (Campingführer Edith Kohlbach) finden wir unser Ziel auf Anhieb. Martil ist eine Stadt kurz vor der riesigen Stadt Tétouan.

Zelt aufstellen und da das Restaurant auf dem Campingplatz geschlossen hat, spazieren wir zur Strandpromenade.

 

In einer Snackbar bestellen wir Panini und Pizza Bolognese. Leider gibt es hier nicht traditionelles…. aber vielleicht wäre das für diese Gegend auch zu viel verlangt.

 

Für das Panini mit Pommes, Pizza Bolognese und zwei Kaffees zahlen wir 97 DH (9.70 Euro). Da darf man sich nicht beklagen und lecker war es auch.

Campingplatz Al Boustane in Martil

Kleiner ruhiger Platz mit warmer Dusche.

2 Personen im Zelt = 120 DH (12 Euro)

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