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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

28.10.17 Samstag

 

 

 

 

 

208 KM

 

Merzouga

- Erfoud - Tinejdad -

Tinghir

Der erste Blick fällt auf die Dünen.

Wir ziehen unsere Motorradstiefel an und machen uns zu Fuss auf.

Im Sand unsere Spuren von gestern und der von tausend anderer Fahrer. Der Sand hat heute früh tatsächlich eine viel festere Beschaffenheit als gestern Nachmittag. Würden wir es heute nochmals probieren, geht es auf alle Fälle besser.

Phänomenal, wunderschön, wie die Sonne hinter den Wolken aufgeht und den angestrahlten Sand in Gold färbt. Unglaublich schön.

Wir sind nicht die einzigen, die dieses „täglich“ Naturspektakel (Sonnenaufgang im Erg) zu Fuss bestaunen. Ein Mann, sieht aus wie ein Einheimischer mit Fototasche läuft uns entgegen. Cool, denken wir noch, dass sich sogar die Einheimische die Zeit nehmen um sich den Sonnenaufgang anzuschauen. Echt super, ich freue mich irgendwie darüber… doch weit gefehlt. Nach ein paar freundlichen Worten in Englisch-Deutsch-mix möchte er uns was zeigen.

 

Er setzt sich in den Sand und packt seinen „Bauchladen“ aus.

Bis eben dachten wir noch, da wäre eine Fotokamera drinn, doch nun kommen Fossilien zum Vorschein, welche er sorgfältig im Sand ausbreitet. Nicht viele, aber für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Gegend um Erfoud ist sozusagen das Zentrum der marokkanischen Fossilienindustrie. An den dutzend kleinen und grossen Verkaufständen am Strassenrand, ja sogar an mehreren Fossilienmuseen fuhren wir gestern vorbei.

 

„Good Price“

 

1 Stück = 150 DH (15 Euro)

2 Stück = 200 DH (20 Euro)

 

Auch wenn es sich um schöne Stücke handelt, wir brauchen eigentlich keins. Es sind teils ähnliche, wie wir bei dem Selbstbedienungsstand mitten auf der Piste sahen und dort auch was kauften.

Der einzige Grund ihm was abzukaufen wäre, um ihm halt was abzukaufen. Immerhin, der Mann steht morgens früh auf und machte sich zu Fuss in die Dünen, um da möglicherweise Touristen ein Fossil zu verkaufen. Er ist freundlich und bemüht und sprach „besser“ Deutsch als so manch einer Zuhause.

Und was er da macht ist auf alle Fälle besser als Betteln.

Wir entscheiden uns, ihm 1 Stück abzukaufen. Er will unbedingt 2 Verkaufen. Nein, Eins oder Keins. Aber natürlich nicht für die 15 Euro, hier in Marokko darf gehandelt werden. Als er realisiert, dass wir tatsächlich ohne gehen würden, so willigt er ein.

1 Stück für 12 Euro.

Wir spielten ein bisschen mit dem Gedanken, noch einen Tag hier im Erg zu verbringen, doch während des Frühstück entscheiden wir, dass wir unsere Reise doch heute Fortsetzen.

 

Ab jetzt geht’s es mehr oder weniger Nordwärts. Erst werden wir den Hohen Atlas überqueren, danach den Mittleren Atlas und dann das Rif-Gebirge ehe wir unserem Ausgangspunkt, den Fährhafen von Tanger med, erreichen.

Der Platzbesitzer ist natürlich für solche „Anfänger“ wie uns ausgerüstet und stellt uns seine Luftpumpe zur Verfügung. Immerhin hat er uns ja gestern zum Dünenfahren auch die Luft raus gelassen. Aber erst dürfen wir die Pumpe reparieren und Ölen.

Los geht’s. Die Strasse zurück nach Erfoud und dort auf die R702 Richtung Tinghir تنغير.

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