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 Luftwirbel traveling... offroad   

Stäuben im Piemont_2017

Völkerwanderung am punta Colomion                                                            98 KM

Wieder habe ich schlecht geschlafen. Die Nase, der Heuschnupfen... und auch die Italienischen Medikamente zeigen leider keine Wirkung.

 

Heute ist Samstag und wie bereits schon die ganze Woche, super Wetter. Sommer, Sonne bei 35°C.... Diese Kombination (Wochenende UND schönes Wetter) bedeutet, dass das Volk draussen ist. Biken, wandern, spazieren, Picknicken... und natürlich auch Motorradfahrern. Auf der Assietta rechnen wir mit einer Völkerwanderung auf zwei und vier Rädern.

 

An das Gebiet um den Lago Nero darf man schon gar nicht denken, da wandert das Fussvolk in scharren. Dort können wir an einem schönen Samstag nicht viel machen.

 

Das Wochenend-Fahrverbot des Col du Sommeiller schliesst den 3000er auch gleich aus. Okey, bis zum Rifugio Scarfiotti könnten wir fahren, aber wenn ich erst mal dort oben das Hochtal passiert habe, so will ich bestimmt weiter... Sommeiller machen wir nächste Woche, ich freue mich schon darauf und bin gespannt, wie weit wir kommen, bis wir auf Schnee stossen.

 

Punta Colomion? Ja genau... dort ist bestimmt nicht so viel los. Die Waldstrecke dort hoch ist meiner Meinung nach nicht die schönste Wanderstrecke. Also, ich würde da nicht wandern wollen. Zum spazieren gibt es hier in der Umgebung tausend schönere Orte. Heute wird der ideale Tag dazu sein, da hoch zu stäuben.

Schon seit Anfang der Woche liege ich Dieter mit dem Colomion in den Ohren.

Letztes Jahr fuhr ich mit der Xtrainer die vielen engen Waldserpentinen hoch.... Das war eine ordentliche Herausforderung, welche mir unheimlich Spass machte, und so freue ich mich richtig auf diese so toll in Erinnerung gebliebene Strecke.

 

Kurve um Kurve schrauben wir uns auf 2054 Meter hoch. Fahrtechnisch geht's mit der ALP wunderbar... eine wahre Kurven-Freude. Was die Freude leider trübt; Wir sind nicht allein. Immer wieder müssen Wanderer uns Platz machen, so dass wir vorbeifahren können. Velofahrer, welche sich aus eigener Kraft den Berg hoch quälen verdrängen wir an den äusseren Rand der Piste.

 

Auch wenn wir unser Tempo den Umständen anpassen, fühlen wir uns irgendwie fehl am Platz. Und ganz ehrlich: Mich als Wanderer würde es auch stören, wenn mich die Crosser Motorröhrend überholen und einstäuben. Bettinchen gast sie mit dem Zweitakter auch noch ordentlich zu. Somit trübt ein sehr unangenehmes Gefühl die Freude.

Und nun? Weiter zum Mulattiera?

Dieter hat mir schon so manche Horrorgeschichte über den Passo della Mulattiera erzählt. Damals, im 1992 ist er zum Mulattiera gefahren und hatte danach Alpträume. Gut, seither sind viele Jahre vergangen und die Strecke soll nun viel besser befahrbar sein. Sie wird jedoch noch immer mit dem SG 5 (höchstes Schwierigkeitsgrad nach der Denzel Alpenstrassen-Skala) aufgelistet.

 

Probieren wir es doch einfach. Ohne Zwang, ganz egal wie weit wir kommen.

Weit kommen wir tatsächlich nicht. Eine in Schräghang ausgewaschene Mulde präsentiert sich sozusagen als 1. Prüfung. Wer hier schon nicht weiterkommt, braucht den Rest wohl gar nicht zu versuchen. So eine schräg abfallende Mulde im Abhang bin ich noch nie gefahren und es ist hier auch keine Optimale stelle für Experimente.

 

Klar könnte Dieter die beiden Motorräder rüber fahren... aber nein...das möchte ich auch gar nicht. Diese Herausforderung darf bis nächstes Jahr warten.

So fahren wir nach Puys runter......

..... und weiter über die Waldstrasse nach Bardoneccia.

In Bardonecchia (Scuola Sci Bardonecchia) gönnen wir uns inmitten tausend Menschen ein Glace.

Wir haben nun die gleiche Ausgangslage wie frühmorgens, nur mit dem zusätzlichen Wissen, dass auch der Punta Colmion für schöne Sonntage nicht geeignet ist.

 

Und nun? Lass und doch eine runde Pässe fahren. Montgenèvre – Claviere – runter nach Cesana. Knapp 40 Kilometer mit viel zu viel Verkehr. Wir hätten es uns ja denken können. Wir befinden uns zwischen Sonntagsfahrer und gestörten Heizer. Nicht Lustig – Macht keinen Spass, deshalb auch keine Fotos.

 

Wir sind froh das Hotel Edelweiss zu erreichen, duschen und frisch anziehen.

Heute Abend wollen wir ins Städtchen Cesana. Da findet zu Ehren des Chaberton eine Ausstellung mit Markt statt.

Am Sonntag startet dann der jährliche Trafeo Monte Chaberton lauf (Monte Chaberton Trophy). Da rennen irgendwelche „Verrückte“ von Cesana den 3130müM hohen Chaberton hoch. 25.5 KM und 2'000 Höhenmeter Differenz nehmen die Läufer auf sich. Auf den Gewinner warten 300 Euro Preisgeld.

Gestern Abend im Hotel lernten wir Angelika, eine 60 jährige, sehr Interessante Schweizerin kennen. Sie Interessiert sich für die Festung auf dem Monte Chaberton und wird Morgen die Gelegenheit des Laufes nutzen, um mit dem Heli hochfliegen. Einmalige Gelegenheit für sie, sich die Geschütztürme in Real anzuschauen. Sie recherchiert für ein Buch.

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