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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

Montag 16.10.17

Dienstag 17.10.17

 

 

 

 

Die Fähre fährt

 

08:00 Uhr Tagwach.

Da unsere Fähre erst um 13 Uhr fährt, haben wir genug Zeit um im Bistro gemütlich ein Kaffee und Croissant zu frühstücken.

 

Es sind nur 11 Kilometer bis zum Fährportal, und doch schaffen wir es, uns in Genua gnadenlos zu verfahren. Da die Strassen hier mehrstöckig verlaufen, hat das Navigon grosse Schwierigkeiten zu erkennen, ob wir nun oben oder unten fahren, oder uns in einem der zahlreichen Tunnels bewegen.   

 

Im Fährhafen erwartet uns das nächste Getho; Bis wir es endlich geschnallt haben, dass wir die Formalitäten in einem gut versteckten, kaum sichtbaren Container erledigen müssen, beginnt schon das Boarding. Kabine beziehen, und schon bald legt das Schiff ab.

Die Fähre hin und zurück (Genua-Tanger, Tanger-Genua), ohne Kabine (Pullmannsitz) kostet 265 Euro pro Person inkl. Motorrad.

Ich hätte ja gerne mal die Erfahrung, zwei Tage Pullmannsitz gemacht, doch für 30 Euro mehr gibt’s eine abschliessbare Innenkabine mit Bett, Toilette und Dusche. Später werde ich Martin noch dankbar sein, dass er mich bezüglich der Kabine überzeugt hat.

 

Für 34 Euro pro Person haben wir bei der Buchung auch gleich noch Essensgutscheine dazugekauft. Darin enthalten sind 4 Warme Mahlzeiten und 2 Frühstücke. Warum wir in Zukunft darauf verzichten würden, und diese auch niemandem Empfehlen, dazu später. Grundsätzlich kann man aber dem Preis für zwei Tage Vollverpflegung nichts aussetzten.

 

Das Schiff fährt zwei mal 48 Stunden, also sind wir in genau zwei Tagen in Tanger.

 

Natürlich haben wir uns bei der Reisevorbereitung auch Gedanken darüber gemacht, komplett durch ganz Spanien zu fahren und nur grad die Strasse von Gibraltar mit der Fähre zurückzulegen.

 

Das hätte jedoch Zeittechnisch noch Finanziell Sinn gemacht.

 

Benzin:

Vom Odenwald bis Gibraltar sind es 2400 KM (Autobahn). Die reinen Benzinkosten für 4800 KM (hin und zurück) würden sich schon auf knapp 300 Euro belaufen. Da sind noch keine Autobahngebühren mitberechnet. Die Fahrtkosten Odenwald bis Genua und zurück belaufen sich um die 90 Euro.

 

Zeit:

Für die jeweils 2400 Km bräuchten wir mindestens 5 Tage, wenn wir alles Autobahn fahren. Abgesehen davon, macht das keinen Spass und von Spanien hätten wir auch nichts erlebt. Gesamthaft würden dann gleich mal 10 Ferientage für die Transitfahrt draufgehen.

Der Weg ist das Ziel: Ja…. Aber, dies soll sich auf den Weg in Marokko beziehen.

 

Essen und Schlafen:

Für die zwei mal 5 Tage kommen Verpflegung und Übernachtungskosten dazu.

 

Allem in allem sparen wir 6 langweilige Anfahrtage und 200 Euro, wenn wir mit der Fähre inkl. Kabine reisen.

 

Auch die Bequemlichkeit und Ruhephase ist ein zu berücksichtigender Aspekt. Unser Schiff wir am Mittwoch um 13 Uhr anlegen. Entspannt und Ausgeruht können wir dann unser Abendteuer in Afrika starten.

Das Schiff fährt. Machen wir uns ein paar Eindrücke vom der M/N Majestic.

 

Hier scheint zu ziemlich alles „Out of Order“ zu sein. Angefangen beim nicht funktionierenden WLAN, dem leeren Pool, dem Fitnesscenter, dem Kasino bis zur geschlossenen Pianobar ohne Piano. Alles vorhanden, doch nichts Nutz-oder Verfügbar. Mir persönlich ist das völlig Egal, ich hab kein Bedürfnis, im Pool zu plantschen, und ich überlebe auch zwei Tage OFFLINE….. doch es wiederspiegelt so den Gesamteindruck. Hauptsache das Schiff fährt.

Abendessen. Und jetzt schildere ich, warum wir kein zweites Mal mehr Essensgutscheine dazu buchen würden:

Der Gutschein ist im Selbstbedienungsrestaurant einlösbar. Die Kolonne lang. Lang ist gar kein Ausdruck, bis draussen drängt sich sie Wartelinie.

Irgendwann stehen dann auch wir am „Büffet“.

Uns, und vielen anderen ist unklar, was in den Essensgutscheinen enthalten ist, was man sich aufs Tablett stellen darf.

Erst an der Kasse dann die Auflösung. Während die Kassiererin versucht zu erklären, was inbegriffen ist und was nicht, was zurückgegeben oder getauscht werden kann, wandelt ein anderes Crewmitglied die Gutscheine in A4-Blatt mit Strichcode um.

Kein Wunder dauert das soooooo lange. Man könnte meinen, DIE machen das das Erste Mal. Schade, dass das Essen während der Warterei kalt wird.

12.70 Euro zahlen wir zum Gutschein drauf. Man darf sich aber auch bewusst sein, dass sich dies nicht alle Passagiere einfach so leisten können. Und so werden Teller zurückgenommen und oder gegen Salat, Gemüse oder Pommes eingetauscht.

 

Nach der Erklärung an der Kasse sind wir dann nun auch schlauer.

2 Brötchen, zwei Teller und ein nicht alkoholisches Getränk sind inbegriffen.

 

Ist doch eigentlich ganz einfach, und so wundern wir uns am kommenden Tag, als sie uns 7.20 Euro verrechnet. Es ist nämlich zu beachten, dass die zwei Teller nicht ganz frei kombiniert werden können. Eine Hauptspeise und eine Beilage.

 

Ein Teller Pasta und ein Teller mit einem Stück Fleisch geht nicht. Als Beilage gelten nur Salat, Pommes oder der Gemüseteller. Somit müssen wir uns schnell entscheiden, ob wir die Pasta oder das Fleisch zurückgeben wollen, eintauschen oder wieder 7.20 Euro zusätzlich bezahlen wollen.

 

Bei den weiteren Essen geht’s dann etwas flotter, da jeder schon mal seinen A4-Strichcode hat und auch weniger Teller eingetauscht und zurückgenommen werden müssen.

 

Das Essen ist wenig abwechslungsreich. Wir würden darauf verzichten, hätten wir nicht schon vorbezahlt. Zum Frühstück gibt’s ein Glas Saft, ein Crossant und ein warmes Getränk. Der Kaffee schmeckt furchtbar. Das traurige dabei: Im Bistro (ein Deck höher) brühen sie echt super leckeren Kaffee. So ist der erste Gang nach dem obligatorischen Frühstück ins Bistro hochgehen und einen guten Kaffee (1.30 Euro) trinken.

Am Abend gibt es ganz vorne im Saal Ohrenbetäubende Orientalische Live-Musik. Wir tanzen spontan mit.

 

Das Schiff fährt, wir legen uns schlafen.

Die See ist ruhig.

Wir schlafen sehr gut. Um 8 Uhr legt das Schiff in Barcelona an.

Zum Frühstück konsumieren wir zuerst unser Gutschein und trinken anschliessend auf Deck 7 einen leckeren Kaffee.  

 

Wir genießen den Sonnenschein an Deck und lesen in unserem Reise- und Campingführer von Edith Kohlbach.

Es ist das erste Mal, dass wir einen Campingführer dabei haben, und doch wird  er sich in den kommenden Wochen als sehr nützlich erweisen. In Marokko, vor allem in den noch nicht so touristisch ausgebauten Gegenden sind Campingplätze sehr Rar. Und genau da wollen wir ja hin. Nicht an die Westküste oder den berühmten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Königsstadt Fès. Nein, wir wollen in den Osten, in die Wüste. Und da sind Hotels und  Campingplätze dünn besiedelt.

Wildcampen ist in Marokko erlaubt, was wir auch nutzen werden. Und doch wird es ab und zu ein schönes Gefühl sein, einen Ort in 250 KM anzusteuern im Wissen, dass es da eine Dusche gibt.

 

Das Buch „Marokko Oriental“, von der gleichen Autorin wie der Reiseführer, wird uns an viele tolle Orte bringen. Das Buch ist wirklich sehr empfehlenswert. Auch sind darin immer wieder interessante Infos zu den Orten und Pistenmöglichkeiten mit GPS-Koordinaten enthalten. Tolles Buch.

 

Wir dürfen unser Mittagessen fassen.

Nach Sechs Stunden Aufenthalt in Barcelona geht’s weiter.

Schon gestern sind uns die zwei Typen (sehen aus wie Motorradfahrer) aufgefallen. Wir kommen ins Gespräch.

Michi und Thomas zieht es seit 5 Jahren nach Marokko.

 

Wir setzten uns mit den Brüdern ins Bistro und trinken gemütlich Kaffee. Das Gesprächsthema Marokko. Die zwei Wissen, was sie erwartet und geben uns viele Tipps.

 

Urplötzlich werden wir aus dem Bistro verwiesen. Durch die Lautsprecher, welche im defekten Zustand kaum zu verstehen sind, erklingt was von „Accident“ …“Meetingpoint“. Wir gucken uns fragend an. Mit den anderen Menschen werden wir nach unten in die Pionobar evakuiert. Das Schiff fährt noch. Ratlosigkeit. Es wird von einer Übung gesprochen.

Das Schiff fährt. Wäre ein echter Zwischenfall, so würde es bestimmt anhalten.

Zwei Crewmitglieder kommen grinsend zum Meetingpoint und erklären die Benutzung der Schwimmwesten. Ihr Gesichtsausdruck ist nicht wirklich ernst zu nehmen. Es schaut so gut wie niemand zu. Die Menschen sitzen bequem in der Pionaobar und unterhalten sich. So auch wir und tauschen Reiseerfahrungen aus.

Thomas und Michi sind jetzt doch schon oft mit der Fähre übergeschifft, aber einen derart scheppen Kahn, geschweige denn eine Unfallübung haben sie auch noch nie erlebt.

 

Interessante Gespräche, die Zeit vergeht und schon wird es dunkel. 20 Uhr, wir müssen uns in die Essensschlange stellen. Diesmal schaffen wir es tatsächlich, ohne zusätzliche Kosten Essen zu fassen.

 

Gleich nach dem Essen treffen wir uns wieder mit den zwei Jungs. Per Bluetooth versuchen wir von Michis Garmin Offroad-Wegpunkte auf unser Garmin zu übertragen. Aber es klappt nicht. Obwohl wir nebeneinander sitzen finden sich die zwei Geräte nicht. Und lassen sie sich dann nach dem x-ten Versuch doch endlich koppeln, so hängt es beim Datentransfer.

Via SD-Karte kann ich schlussendlich seine Offroad-punkte speichern.

Armutszeugnis für Garmin. Michi´s Garmin stürzt by the way genausooft ab wie meins.

 

Um 21 Uhr legen wir uns schlafen. Das Schiff fährt mit 40 Km/h Afrika entgegen.

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