Der Regen der Nacht hat nachgelassen. Trotzdem, ist es kühl und Nass und auch heute dürfen wir mit Regenwetter rechnen. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es erst 7 Uhr ist.

 

Während Martin Kaffee kocht, mache ich mich auf die Suche nach der „anderen Toilette“. Das „Scheiss-Haus“ in unserer Nähe hat den Namen wortwörtlich verdient. Stinkig und Grusig. Da geh ich lieber hinter nen Busch. Beni hat uns gestern Abend verraten, dass es am anderen Ende des Campingplatzes ein neues „stilles Örtchen“ mit Duschen und Abwaschplatz gibt.

 

Auf meiner „Suche“ komme ich an einem sehr interessanten Gefährt vorbei. Daneben steht eine kleine zweitakt Beta. Das muss ich mir näher ansehen. Ein Mann mit Pfeife im Mund und dampfendem Kaffee sitzt im Stuhl davor.

 

Wie könnte es anders sein, natürlich kommen wir ins Gespräch und unterhalten uns über dies und das und hauptsächlich über Motorräder. Auch darf ich einen Blick ins Innere seines Gefährts werfen, welches mit ner Matraze ausgestattet ist. 

 

Als ich Sepp dann mitteile, dass ich eigentlich auf der Suche nach der „neuen Toilette“ bin, bietet er mir seine 250 cc Beta an. Zuerst dachte ich ja, er macht nen Scherz, doch dann startet er den Motor der Beta und drückt sie mir in die Hand. Alles klar, natürlich fährt man hier mit dem Moped zum pinkeln. Mit einem riesigen Grinsen im Gesicht lege ich den ersten Gang ein und düse los. Zweimal quer über den Platz und natürlich bei Martin vorbei. Dieser staunt nicht schlecht, denn eigentlich wollte Madame ja nur zur Toilette.

Ich würde euch ja soooo gerne ein Foto zeigen. Ein Foto von Sepp und seinem  aussergewöhnlichen Gefährt, sowie Jasmin auf Beta.... aber Ihr wisst ja ;-(.

 

Es beginnt zu regnen, wir räumen auf.

 

Mit Beni werfen wir noch einen Blick auf die Strassenkarte. Wir müssen uns entscheiden, ob wir via Autobahn oder Landstrasse in die Slowakei fahren wollen. Bei Regen bevorzugen wir in der Regel die Autobahn, Kilometer-fressen. Doch eigentlich möchten wir Tschechien noch etwas erleben. Die gestrige Landstrassen-Etappe fuhr sich sehr entspannt und ziemlich flott.

 

Die Entscheidung ist gefallen, trotz Regen, Wind und 12°C fahren wir Überland.