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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

26.10.17 Donnerstag

 

 

 

 

63km

 

 

Boudenib

-

Sahara

[Drâa-Tafilalet]

Der tägliche Muezzin wird durch eine Militärblaskapelle ergänzt.

Es gibt ein Frühstücksbuffet. Wir nehmen es gemütlich und geniessen die ersten Sonnenstrahlen des heutigen Tages auf der Haut.

 

Martin nutzt die Sanitäranlagen zum Rasieren und Duschen. Das Wasser wird in Holzöfen erhitzt.

 

Ich programmiere derweil ein paar Way-points, GPS-Koordinaten ins Garmin.

Unser nächstes Zwischenziel ist Erfoud أرفود. Via Asphalt ganz einfach in 123 KM zu erreichen. Doch wir wollen eine rund 95 Kilometer lange Piste nehmen, die im Buch Marokko Oriental beschrieben ist: „Hier gibt es mehrere Pisten, die oft von Rallys gefahren werden. Beschrieben wird eine direkte Piste, die durch reine Wüstenlandschaft führt ohne jede Ansiedlung. Nur für erfahrene Pistenfahrer mit Geländefahrzeug und GPS.“

 

Gut vorbereitet können wir das schaffen. Wasser, Brot, volle Benzintanks, Kartenstudium und gezielt ein paar GPS-Koordinaten.

Das Programmieren ist ziemlich aufwendig, doch wir werden es nicht bereuen.

Für die Offroadnavigation benutzen wir zusätzlich die gratis Topokarte und können so die  Höhenlinien im Navi mit der Realität und der Michelin Karte abgleichen.

 

Nun hüpfe auch ich noch kurz unter die Dusche.

Zelt aufräumen und ein paar Worte mit Francois wechseln.

 

Er erklärt uns, dass die niegelnagelneue Tankstelle im Ort noch nicht in Betrieb ist und drückt uns eine Skizze in die Hand.

 

 

Auch wenn das Camp Rekkam ein bisschen ein gross-Ralley-Charakter hat, so ist es sehr empfehlenswert. Vom Empfang, bis über die Küche und die Einrichtungen ist dieser Platz kaum zu übertreffen.

Dazu kommt eine sehr freundliche und aufgeschlossene Crew.

 

Die Nacht im Zelt für zwei Personen kostete 70 DH (7 Euro). Die bis jetzt günstigste Unterkunft in Marokko. Auch für das grossartige Frühstückbuffet verrechnet man uns nur 3.60 Euro pro Person.

 

Kleiner Vermerk am Rande: Wer nicht im Womo oder Zelt übernachten möchte, kann in der Biwak Anlage schlafen.

Ready? Das Navi ist programmiert und Benzin kriegen wir an Francois Adresse. Was wir noch benötigen ist Wasser und Brot.

 

Francois ist kurzerhand bereit, uns zu helfen und verkauft uns 6 Liter Wasser und ein grosses rundes Fladenbrot. Das ist super, so müssen wir nicht extra in einen Blaue-Tür-Shop. Auch ist er so freundlich und gibt uns eine Rolle WC-Papier mit auf die Piste.

Dank der Skizze finden wir das Quartier, und werden auch gleich angesprochen, ob wir Benzin benötigen.

20 Liter möchten wir tanken. Wir sollen kurz warten, und schon fährt der Mann mit einem leeren 20 Liter Kanister auf seinem Roller los.

Wir warten und beobachten das Treiben um uns. Die Menschen sind zu Fuss, mit Velo/Mofas, Eselskarren oder alten Autos unterwegs.

Im Hintergrund ist Markt. Rechts zwei Fleischverkäufer. Der erste Blick mag den hygienebewussten Schweizer abschrecken. Ganze Tiere hängen offen an der staubigen Strasse.

Vor ein paar Tagen in Bouarfa kauften wir, zugegeben anfangs etwas skeptisch, von solchem, abgehangenes, und von Fliegen bedecktes Fleisch. Doch das Fleisch dieser Tiere, die ohne Antibiotika und Masthaltung leben durften schmeckt viel besser als unser abgepacktes und in Form gebrachtes Fleisch.

2011 kam an Licht, dass einer der grössten Detailhandel der Schweiz regelmässig abgelaufenes Fleisch aus der Selbstbedienung neu Etikettiert oder in die offene Theke gelegt und den Kunden als Frischfleisch verkauft wurde. Und wir akzeptieren ja auch, nach einem kurzen Aufschrei, Pferdefleisch in der Rindslasagne.

 

Hier sieht man das Tier und kann ein Stück seiner Wahl kaufen.

Jetzt kann man sich drum streiten, was besser ist.

 

Hühnchen kann man an vielen Orten sogar lebendig kaufen. Über diese Haltungsbedingungen möchte ich jedoch keine positiven Worte verlieren. Die Hühner sitzen teilweise in engsten Gitterkäfigen.

Der Mann mit dem Roller kommt zurück und schüttet den 20 Liter Kanister in 5 Liter Behälter um.

Und nun werden die Motorräder betankt. Mit Stofffilter… nur bringt das mit dem Filter nicht sonderlich viel, wenn er am Boden herumliegt.

Dafür ist der Preis dem Westeuropäischen Niveau angepasst. 1.40 Euro der Liter.  Nur in Merzouga (an den Sanddünen) wird es noch teurer.

Aber was solls. Wir brauchen Benzin, und können nun mit vollen Tanks in die Wüste fahren.

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