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 Luftwirbel traveling... Nordkapp

Nordkapp

Tag 9

8°C

15-20°C

Route:

-156 KM--

NORDKAPP


 

 

Spritpreis:

Norwegen: 16.04 NOK/L

 

 

 

Nordkapp:

Tunnel: seit 2012 Mautfrei

Nordkapp 12 Stunden Ticket: 165 NOK pro Person ( 20 Fr. pro P)

 

 

 

Camping:

Nördlichster Campingplatz Europas

Kirkeporten Camping

 

Hütte für 4 Personen: 324 NOK (16 Franken pro Person) inkl. WLAN

 

 

 

 

Freitag 22.05.2015

Noch 137 KM bis zum nördlichsten befahrbaren Ende Europa.

 

Der nördlichste Punkt Europas ist nicht, wie viele meinen, das Nordkap, sondern Kinnarodde, etwas östlich vom Nordkap. Das Nordkap selbst liegt auf einer Insel bei 71° 10' 21'' nördlicher Breite, nämlich der Insel Magerøy und ist dort auch nicht der nördlichste Punkt, denn der Felsen Knivskjellodden, westlich vom Nordkap auf Magerøy gelegen, reicht ein paar Meter nördlicher bis auf 71° 11' 08'' nördlicher Breite. Dieser Felsen ist aber flacher und nicht so "schön" wie das 307 Meter hohe Nordkap.

Das Wetter wie bestellt. Wir nutzen den ersten wirklich schönen Tag um Kleider und Zelt zu trocknen, während wir Frühstücken.

Die Strecke zieht sich. Wunderschön. ..doch aufgepasst.... auch hier hat es viele von Peters neuen Lieblingstieren *schmunzeln“

Es geht durch die ersten kleinen Tunnels. Tunnels???! Nein, das darf man nicht so nennen; Das sind finstere, dunkle und kalte Grotten ähnliche Öffnungen im Fels.

 

Vor dem Nordkap-Tunnel halten wir. Das ist er also, der drittlängste Unterwassertunnel Europas, 6870 Meter lang und liegt an der tiefsten Stelle 212 Meter unter dem Meeresspiegel. Er zählt zu den tiefsten und steilsten Tunnels. Mit 10 % Gefälle geht’s abwärts ins dunkle. Ein eindrückliches Gefühl. Es ist kalt und Dunkel und die Geräuschkulisse ohrenbetäubend. Die Lüftungsventilatoren klingen irgendwie beängstigend, als rast ein Güterzug auf Dich zu.

Übrigens: Seit dem 30. Juni 2012, zwei Jahre früher als geplant, ist der Tunnel für alle Fahrzeuge Mautfrei.

 

Wir befinden uns nun auf der Insel Magerøya (norweg. für „karge Insel“). Noch 35 Km, der südlichen Küste entlang, liegen vor uns.

 

1929 wurde die gesamte Insel unter Naturschutz gestellt. In den kurzen Polarsommern sprießen auf Magerøya etwa 400 verschiedene Pflanzen, wie Blütenpflanzen, Flechten, Moose und Gräser. Eine dieser Pflanzen, die Rentierflechte, bildet die Hauptnahrung der Rentiere, die während der kurzen Sommerperiode auf der Insel weiden. Heute werden die Rentiere im Frühjahr mit Lastwagen und Landungsbooten der norwegischen Marine zur Insel transportiert. Im Herbst sind die Tiere dann so weit zu Kräften gekommen, dass sie die ca. 1,8 km lange Strecke zum Festland schwimmend zurücklegen können. //Wikipedia

Kurz vor Mittag stehen wir bei der Schranke zum Nordkap. Wir lösen für 330 NOK zwei 12 Stunden Karten (Übrigens, man kann auch ein 24 h Ticket lösen, dann darf man sich noch einen Film anschauen).

 

Wir haben es geschafft. All die Meteorologischen Widrigkeiten der letzten Tage haben sich gelohnt. Wer im Mai ans Nordkap fährt, ist selber Schuld und muss sich mit Regen, Schnee und niedrigen Temperaturen anfreunden können. Dafür bleiben einem die Touristenströme erspart.

Wir können in aller Ruhe, bei klarster Sicht und Sonnenschein, wunderschöne Aufnahmen machen. Es gibt nicht viele Menschen, die im Mai am Nordkap derartiges Wetter genießen durften.

In der Zwischenzeit sind noch ein paar weitere Motorradfahrer angekommen. Mit einem Österreicher kommen wir ins Gespräch. So einzelne Motorradreisende unterhalte sich nun mal am Ende der Welt.

 

Nach 4 Stunden haben wir es gesehen und brechen zum nördlichst gelegenen Campingplatz auf, nur 12 KM vom Nordkapp entfernt.

 

Der Österreichische KTM-Fahrer hat wohl dieselbe Idee. Noch während wir überlegen, Zelt oder Hütte, kommt noch ein Spanier auf einer Yamaha Fazer angefahren.

 

Spontan einigen wir uns, zu viert eine Hütte zu nehmen. Eine super Idee, wenn auch die Verständigung etwas schwierig ist. Will ja nicht sagen, dass es am Österreicher liegt... Nein, wir können kein spanisch, der Spanier kein Deutsch, und sein Englisch…naja…mit Händen und Füssen wird’s schon gehen.

„Kommt Ihr um Mitternacht auch nochmals hoch“?  „Aber klar, lass uns später gemeinsam hochfahren“.

 

Das Wetter einfach phänomenal...Sonnenschein, blauer Himmel und um die 15-20 Grad.

 

Peter entdeckt einen See und will Baden. Christian, der Österreicher und ich begleiten ihn, um Fotos zu schießen. Mit Badehose und Mütze geht’s ins Arschkalte Wasser.

Bevor wir gegen 23 Uhr gemeinsam zum Nordkapp aufbrechen, nehmen wir zusammen die Küche in Beschlag und machen Abendessen. Das heißt: Peter und Christian kochen, während Isaak und ich versuchen zu kommunizieren. Dafür machen wir den Abwasch.

23 Uhr: Es ist es noch immer taghell. Die Sonne geht hier einfach nicht unter.  Bei entsprechendem Wetter hat man so im Norden Norwegens die Möglichkeit die Sonne bis zu 24 Stunden am Stück genießen zu können.

 

Wie viele Wochen oder gar Monate die Mitternachtssonne zu sehen ist, hängt davon ab, wie weit im Norden man sich befindet. Am Polarkreis ist die Sonne zwischen dem 12. Juni und dem 1. Juli sehen. Am Nordkap steht sie vom 14. Mai bis 29. Juli durchgehend am Horizont. Am Nordpol geht die Sonne für sechs Monate nicht unter. //Wikipedia
 

Das faszinierende Naturschauspiel, welches sich uns nun bietet, werde ich in meinem Leben nie mehr vergessen. Ich kann‘s auch nicht in Worte fassen; Mitternachtssonne ist einfach nur Phänomenal.

Langsam zieht über dem Meer ein kleines Unwetter auf. Nebelschwaden und Regengüsse bieten uns ein weiteres, einmaliges Schauspiel. Kurz glauben wir, eine Aurora Boralis zu sehen, aber wahrscheinlich ist es „nur“ regen, welcher in der Mitternachtssonne tanzt.

Überwältigend von den Eindrücken, fahren wir in die Hytter und schlafen noch ein paar Stunden.

 

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