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Luftwirbel traveling... to Pyrenees

Reisetagebuch
Camargue - Pyrenäen oriental

Packen und Anreise via Autobahn:

 

02.09.2018

Erster Halt: Hotel Mama

 

370 Kilometer

Wochenende vor Abfahrt:

 

Ich fühle mich nicht ganz so Fit, wie ich es gerne wäre. Ich benötige den ganzen Tag, um die paar Dinge, welche auf unserer Packliste stehen, einzupacken.

 

 

Die Packliste, mein heiliges Excel-File.

 

2015 für die erste grosse Reise mit „beschränktem Platz“ erstellt.

Küche, Zelt, Schlafsack, alles muss auf einem, oder zwei Motorräder Platz finden. Dazu kommen Kleider und persönliches wie Medikamente, Fotoapparat oder Tagebuchblock mit Stift.

 

Auch darf eine Not-Ration Essen nicht fehlen und natürlich der ganze Papierkram (Fahrzeugpapiere, Pass, Visum, …).

Das wichtigste Werkzeug muss auch irgendwo Platz finden. Und da stellt sich die Frage: Was ist das wichtigste Werkzeug, Ersatzmaterial? Einen Rahmenbruch werden wir eh nicht reparieren können, aber einen gerissen Bowdenzug zu ersetzten wäre schon wichtig. Auch gehören Ersatzschläuche und Werkzeug, um ein Rad auszubauen, sowie den Schlauch zu wechseln, zur Grundausrüstung.

 

Martin und ich haben das Glück, dass wir bei unseren Motorrädern die gleiche Reifendimensionen haben, und somit Ein Vorder- und Ein Hinterrad-Ersatzschlauch reicht.

 

Kleine Wartung am Töff müssen bei drei Wochen Beanspruchung auch drin liegen. Kettenspray, Werkzeug um die Kette zu spannen und oder Öl zum Nachfüllen. Wie man sich spontan nen Trichter bastelt, haben wir ja in Marokko gelernt.

 

Beim Motoröl sind wir inzwischen auch soweit, dass wir bei beiden Töffs das gleiche Öl drin haben und deshalb nur von einer Ölsorte ein paar Liter mitzunehmen brauchen. Für alle möglichen Pannen kann man nie ausgerüstet sein. Mit Kabelbinder, Elektrodrähten, Klemmen und Panzertape kann man aber schon viel Not-Reparieren.

 

 

Die Packliste wird für jedes Reiseziel individuell angepasst und optimiert. Zum einen lernt man ja aus den Erfahrungen, und zum anderen sind die Anforderungen an die Reiseziele unterschiedlich.

 

Es macht einen Unterschied, ob wir bei 30°C in der Sahara, oder im Mai bei Regen und Schneestürmen ans Nordkapp fahren.

Martin und ich haben inzwischen auch eine klare Gepäcksverteilung.

Die Küche zum Beispiel befindet sich in seinem Koffer an der Suzuki DR links. Gaskocher, Topf, Messer, Salz und Pfeffer.

 

Werkzeug ist auch beim Martin, jedoch auf der anderen Seite ganz unten im Koffer. Obendrauf hat es Platz für frische Einkäufe unterwegs.

 

Das Zelt und Tarp im Packsack hinten drauf.

 

Bei mir im Linken Koffer befinden sich Kleider und Necessaire. Pro Person drei Paar Socken und drei Paar Unterhosen. Ist das eine verschmutzt, wird es gewaschen und hat Zeit zum trockenen, bis die anderen zwei auch verschmutzt sind. Dass es immer ein „frisches“ Höschen im Kleidersack hat, darum kümmere ich mich.

 

Zu meiner Rechten befindet sich die Bordapotheke und alle möglichen Ladekabel (für Fotoapparat, Kamera, Handy und Navi´s). Das Not-Essen in Form von Suppen und Rösti, sowie eine Ersatz WC-Papierrolle und obendrauf das Regenzeugs oder sonstiges.

 

Die Schlafsäcke und Isomatten kommen im Wasserdichten Packsack bei mir hinten drauf.

 

Unser Packsystem funktioniert und ist in der Regel Ruck-zuck gepackt.

Als wir uns für Auto und Anhänger entscheiden, haben wir abgemacht, dass wir nicht mehr mitnehmen als das wir auf einer reinen Motorradreise mitnehmen würden.

 

Theoretisch eigentlich ganz einfach, doch praktisch entpuppt sich unser Vorhaben als unmöglich. Schliesslich gibt es dieses Jahr keine Abenteuerreise, sondern Regenerationsurlaub. Reisen mal anders. Nicht Action und Überleben in der Wildnis, sondern Gesund werden ist das Ziel. Ganz andere Voraussetzungen.

 

Und da wir nicht einschätzen können, wie sich mein Gesundheitszustand entwickelt und ob wir überhaupt Motorrad fahren können, brauchen wir ja auch noch ein paar Alternativen.

 

Schwimmen im Meer,

Wandern in den Bergen,

oder wenn mit meinem Kopf gar nichts zu unternehmen ist, Buch lesen oder am Strand sünnele.

 

 

Wenn schwimmen nicht auf dem Tagesprogramm steht, kann man auch „,mal“ mit dem Unterhöschen baden. Unsere "erste" Station wird das Mittelmeer in Südfrankreich. Strandurlaub = Badekleid, Sonnencreme und Campingstuhl einpacken.

 

Wandern in Motorradstiefel geht, aber nicht gut. Wenn es sein muss, so laufen wir auch damit den Berg hoch, doch wirklich Spass mach das nicht. Wandern steht ganz oben, direkt hinter Motorradfahren, auf unserem Plan. Richtige Wanderschuhe und Rucksack finden somit einen Platz im Kofferraum.

 

Auch spricht nichts gegen ein Kartenspiel. Magic-The Gathering. Je ein unbekanntes Deck und drei Booster-packungen. Ab ins Auto damit.

 

Und schwupp, schon ist mehr Material im Kofferraum verstaut, als dass wir mit den Motorräder mitnehmen würden.

Reisen mit Auto und Motorradanhänger: Das ist für uns was ganz neues. Haben wir so noch nie gemacht, und bis vor ein paar Tagen auch noch nie damit beschäftigt.

Eine wesentliche Frage: Einen Anhänger für drei Wochen mieten oder gleich einen kaufen? Ab 700 Euro finden sich welche (Neu) im Internet. Im Endeffekt kann man so ein Anhänger natürlich vielfältig einsetzten, zB. Rasenabschnitt wegfahren, Umzug kleiner Möbel, und vergrössert unser Radius für weitere Urlaubsziele.

 

Wenn wir einen kaufen, dann aber was gescheites. Diese Einstellung lässt uns schnell realisieren, dass wir unter 1000 Euro doch nicht durchkommen.

Gebremst, gefedert, mit 100er Plakette, Stützrad um Zuhause auch mal rangieren zu können usw. Hat einer für "nur" 700 Euro nicht. Kann man zusätzlich ausstatten, kostet aber auch gleich 300-400 Euro mehr. Ist halt so. Abmasse ist auch ein wichtiger Punkt, denn wenn er breiter als 1.7 Meter ist, steht er in unserer Einfahrt nur ungünstig im Weg.

 

Wir würden gerne einen gebrauchten kaufen, aber da gibt’s in unmittelbarer Nähe nichts. Und über 900 KM fahren, um einen gut und günstig gebrauchten abzuholen ist auch schwachfug.

 

Wir entscheiden uns für Miete, und werden es nicht bereuen. Denn in den kommenden Wochen werden wir ganz viele Vor und Nachteile feststellen und diese Erfahrungen werden wir bei einem späteren Kauf, wenns dann doch mal einen geben sollte, berücksichtigen. Einen Erfahrungsbericht gibt’s voraussichtlich ganz am Ende des Reisetagebuchs, aber hier nur mal ein Beispiel: Abspannsystem. Diese Hacken sind unhandlich und da sie nicht fix sind, können Sie verloren gehen. Geht schneller als man denkt. Wir würden auf alle Fälle darauf achten, dass die Abspannösen fest verschweisst oder im Boden integriert sind. Sonst ärgern wir uns ständig über diesen Quatsch.

Am Sonntag, dem 2 September geht's los.

Esters Ziel: Hotel Mama in der Schweiz. Liegt auf dem Weg und seit dem Kopfunfall haben wir uns ja auch nicht mehr gesehen.

Und dann ist da noch Merlin, unsere Katze, welche unsere Abwesenheit beim Mami verbringt. Sie kennt das Prozedere und fährt ohne Probleme mit uns die 370 KM Autobahn.

 

Da wir öfters in der Schweiz sind, haben wir natürlich bereits eine Vignette an der Windschutzscheibe kleben. Für den gemieteten Anhänger müssen wir an der Grenze eine kaufen, da in der Schweiz der Anhänger auch unter Vignettenpflicht steht. 40 Franken kostet die Vignette.

 

 

 

 

Zwei Tage bleiben wir in der Schweiz und geniessen die Zeit mit Mami.

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