Donnerstag 12.09.2019
Zeit unterwegs von 11:45 bis 16:30 Uhr
Zeit in Fahrt = 3:06 h
Hohe Tatra [SK] → A3 → Snina [SK]
195 Kilometer
Luftwirbel traveling... to Pyrenees
Reisetagebuch
Camargue - Pyrenäen oriental
Küstenroute gen Süden (Spanien)
Costa Brava
189 Motorrad Kilometer
Zu Fuss erkunden wir den Campingplatz und sind noch positiver überrascht, als das wir es von diesem Platz ohnehin waren. Es hat nicht nur 1 Kinderspielplatz, sondern gleich zwei. Ein Mini-Zug welcher zu einem Kinder-Bauernhof fährt, Vogelvoliere, Minigolf und Fitnesscenter. Zwei Badelandschaften mit Rutschbahnen für die Kids und ein Bereich zum entspannen mit Hammam.
Wenn man sich so diesen und den letzten Campingplatz betrachtet, so sind beide auf Sommer-Bade-Massentourismus ausgelegt. Und trotzdem könnten Sie unterschiedlicher nicht sein. Der eine hat eine breite Asphaltstrasse, welche die Sektoren verbindet, wo das Müllauto durchfährt und die grossen Mülltonnen hineinkippt. Hier ist die Strasse grade mal so breit, dass ein Wohnmobil gut durchkommt. Hier sind die Plätze schön mit viel Grün gestaltet, beim anderen einfach grosse Sektoren-Flächen. Die WC-Anlagen sind zwei unterschiedliche Welten. Vielleicht muss man fairerweise zufügen, dass wir hier von einem 4 **** und beim letzten von 3 *** sprechen. Da darf man natürlich schon ein Unterschied feststellen. Preislich liegen sie jedoch nur 2 Euro auseinander. Und jetzt ratet mal welcher 2 Euro günstiger ist? Ja genau, wir haben auch gestaunt: Der hübsche 4 **** Campingplatz.
Martin schraubt den Sattel der DI-DR ab und verkabelt das gestern gekaufte Ladegerät an die Batterie. Wir haben uns Strom freischalten lassen, und so kann DI-DR den ganzen Tag über laden, während wir mit der Ténéré unterwegs sind.
Ich geniesse währenddessen das Leben, schreibe Tagebuch, gucke in die Strassenkarte und komme mit unserem Platznachbar ins Gespräch. Ein Katalanisches Pärchen, welches hier eine Woche mit dem Wohnwagen und den Fahrrädern Urlaub macht.
Katalonien…. Ja, davon haben wir schon mal gehört. Nur jetzt geografisch zuordnen kann ich´s nicht. Auf Englisch erklären sie, dass Katalonien eine autonome Region im Nordosten Spaniens zwischen der Mittelmeerküste (Costa Brava) und den Pyrenäen ist.
„Pyrenäen? Genau da wollen wir hin“. Schnell ist die Karte ausgebreitet.
Zuerst zeigt er uns, woher sie kommen und setzt dann seinen Finger etwas nördlich auf die Karte und meint, dass es da wunderschön zum Motorrad fahren sei. Beim Stausee in Matemale (Frankreich) gäbe es sogar ein Campingplatz. Sein Finger wandert ein paar Zentimeter rüber: „Und diese strecke ist sehr spektakulär“. Mit gelben Leuchtstift markiere ich seine Empfehlungen.
Er würde am kommenden Donnerstag mit dem Fahrrad von seinem Zuhause nach Matemale hoch fahren. 35 Kilometer und 640 Höhenmeter. Respekt.
Martin ist inzwischen zu uns rüber gekommen. Es ist einfach ein schönes und unbezahlbares Gefühl, wenn Einheimische einem die schönsten Orte verraten. Und ja, warum nicht. So soll der Campingplatz im französischen Matemale unser nächstes Ziel sein. Morgen werden wir packen und uns verschieben. Heute steht noch die Mittelmeerküste gegen Süden (Costa Brava) auf dem Tagesprogramm.
Das Katalanische Pärchen setzt sich auf Ihre Fahrräder und fahren heute nach Perpignan. Wir schlüpfen in unsere Motorradkleider, und schon sitze ich Martin hinten auf der Ténéré.
Wir düsen los und trauen unseren Augen kaum. Heute ist doch Sonntag. Doch alle Läden hier haben geöffnet und locken den Wochenend-Besucher mit Schnäppchen. Die Strandpromenade gefüllt mit Menschen, Motos und Autos. Mittendrin Bummelbähnchen, welche die Touristen von Strand zu Strand, oder Hotel kutschieren.
Martin muss sich voll auf den Strassen- und Fussgängerverkehr konzentrieren. Ich bin froh, nicht selber fahren zu müssen. Von einer Strandpromenade zur nächsten. Canet-Plage nach Saint-Cyprien-Plage bis wir Argelès-Plage erreichen.
Endlich, die wuchtigen Berge rücken immer wie näher und nehmen Form an. Bei Argelès lassen wir die Sand und Badestrände hinter uns und heissen die Felsküste willkommen.
Und schon bald begrüssen uns die ersten Kurven. Doch mit freiem „durch-wedeln“ wird nichts. Zuviel Verkehr. Vorne „blockiert“ immer irgend einer, ob Camper oder Sonntagsfahrer, den fliessenden Verkehr. Daraus resultiert, dass gestörte und oder gestresste Autofahrer/Motorradfahrer waghalsig überholen.
Bei Banyuls-sur-Mer fallen die Ausläufer der Pyrenäen direkt ins Meer ab und formen so eine Steiküste.
Die Strasse führt an der belebten Promenade vorbei und steigt nun ordentlich und kurvenreich an. Zitat Buch: „ Dies ist eine der ganz heissen europäischen Küstenstrassen“. Es geht keine 500 Meter gerade aus, und schon ist der nächste Schwenk da.
Dem können wir nur zustimmen. Ein Motorradparadies! Aber viel zu viel Verkehr. Martin fährt zurückhaltend. Zum einen wegen meinem Kopf, zum anderen bringt es eh nichts, denn der nächste Schleicher wartet schon hinter der nächsten Kurve. Und immer mal wieder kommt ein uns kurven-schneidender Verrückter (meist eilige Franzosen) entgegen.
Auch wenn es zum fahren relativ „mühsam“ ist, so ist die Strecke Landschaftlich sehr schön. Links brandet das Meer, recht von uns gedeiht Wein. Einfach herrlich.