




Donnerstag 12.09.2019
Zeit unterwegs von 11:45 bis 16:30 Uhr
Zeit in Fahrt = 3:06 h
Hohe Tatra [SK] → A3 → Snina [SK]
195 Kilometer

Luftwirbel traveling... offroad
Stäuben im Piemont_2017

Die Strecke birgt aber auch ein paar happige Stellen. Doch ich kann Sie fahren, gut fahren :-). Nur bei der einen Kurve habe ich Mühe und muss Füsseln. Toll, dass ich bei der ALP mit beiden Füssen bis auf den Boden komme, das gibt mir irgendwie Sicherheit.
Wir erreichen den „Grenzpass“ Col de Gimont auf 2367 müM.

Der See liegt unmittelbar 38 Höhenmeter tiefer auf der französischen Seite des Passes. Ich zögere. Diese letzte, sehr steile Abfahrt auf losen Steinen zum See runter ist mir persönlich eigentlich zu steil. Doch mit der ALP kann ich das schaffen. Erster Gang einlegen und mithilfe der Motorenbremse wage ich die Abfahrt. YEAH...AM SEE...



Kurze Glücksverschnaufpause.
Und dann zurück. Es geht ordentlich steil hoch. Ganz einfach: Wer Anhält verliert!

Ich fahre los. Wenige Meter vor „oben“ komme ich auf losem Material ins schwanken. Ich hätte am Gas bleiben sollen, aber da ich dies nicht tue, verliere ich an Geschwindigkeit und ooaahhh, ich Kippe....Nein, nicht ganz: Beine runter und welch eine neue Erfahrung: Ich liege zur Abwechslung mal nicht unter meinem Motorrad; Ich stehe, die ALP zwischen meinen Beinen.
Zum Anfahren ist es jedoch zu steil. Noch eine weitere Positive Erfahrung: Durch die niedrige Sitzhöhe und das leichte Gewicht steige ich einfach ab, starte den Motor erneut und stosse meine Gefährtin die letzten Meter hoch. Geschafft: Ganz alleine. Und das ist schon ein tolles Gefühl, nicht immer auf Hilfe angewiesen zu sein.
Bis Dieter auch oben angekommen ist, sitze ich schon wieder auf meiner ALP. Weiter geht's durch diese Traumhafte Landschaft.

Beim zurückfahren fallen mir ein paar anspruchsvolle Stellen abwärts auf. Interessanterweise habe ich diese auf der hinfahrt überhaupt nicht wahrgenommen. Und so stehe ich an der einen Abfahrt und frage mich ernsthaft: „sind wir wirklich von hier unten gekommen?“. Ja, das sind wir, und so muss ich doch das eine oder andere Mal meinen Mut und Übermut bändigen. Viel zu bald stehen wir wieder an der Verzweigung. Ich bin so stolz auf meine Fahrleistung – und Dieter kann's kaum glauben.


Die Schwierigkeitsgrade relativieren sich. Was vor 2 Jahren noch unmöglich schien, war letztes Jahr auf der Xtrainer Überwindung pur und das auch nur völlig verkrampft. Und heute fahre ich mit lockerem Gefühl und einem Riesen Smile im Gesicht vom Colle Bercia zum Lago Nero runter. Zwar noch immer relativ langsam und konzentriert, aber es sind Welten. Ich bin überglücklich.

Überglücklich und fix und foxi. Es ist erst halb 5 Uhr. Wir könnten noch dies und jenes fahren, aber ich winke ab. Ich bin irgendwie komplett Durch.

So fahren wir im ordentlichen Tempo vom Lago Nero runter nach Bousson, direkt zum Hotel. Ein kühles Bier und Chips. Was für ein grandioser Tag.
