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Luftwirbel traveling... to Albania

Reisetagebuch Balkantour

Freitag, 7 Oktober 2016

 

180 Kilometer:

 

Foča (BIH)

- Goražde- Pljevlja- Vrulja Вруља - Bijelo Polje (MNE)

Guten Morgen.

Wir haben beide wunderbar geschlafen, und haben keine Eile. Frühstücken, Duschen und Rasieren.

In der Bar hol ich uns Kaffee und staune; echt viel los. Eine ganze Menschenschlange steht an, um selbstgemachte Hamburger, Sandwichs und gefüllte Brote zu kaufen. Die müssen ja lecker sein. Klar kaufen wir uns gleich zwei verschiedene Hamburger in Aluminiumfolie eingewickelt für später Unterwegs.

Da es heute voraussichtlich den ganzen Tag regnen wird, packen wir uns süferli ein; Komplette Regenausstattung darf herhalten.

 

Und nun, die 26 KM zurück nach Goražde. Auf knapp 400müM haben wir aktuell 6°C.

Die Strasse steigt bis über 2000müM an. Es regnet noch immer. Über die Temperatur können wir keine Aussage machen.

Eine Barriere versperrt die Weiterfahrt. Hmmm? Liegt der vor uns liegende Pass im Schnee? Gesperrt? Das kann gut sein.... doch dann kommt ein Mann in Uniform und möchte unsere Pässe sehen. Nein, das kann er vergessen. Ich habe mich im Sobe richtig Wasserdicht angezogen, und sind nun kaum eine Stunde unterwegs. Dass ich jetzt die Handschuhe ausziehe, die Regenjacke und die Motorradjacke öffne, nur um an meinen Pass zu kommen, das kann er wirklich vergessen. Vielleicht genügt es ja, wenn nur Martin seine Papiere zeigt. Der Mann schaut mich verwundert an: „ Grenze, hier Bosnien fertig. Pass und Fahrzeugdokumente“!

Nein, das kann nicht sein, gemäss unserem Navi kommt die Grenze erst in gut 8KM. Doch es hilft alles nichts. Wenn wir hier weiterfahren, und somit aus Bosnien ausreisen möchten, so muss ich wohl oder übel meine noch warmen und trockenen Finger aus dem Handschuh ziehen. Die Nass-kalte Regenjacke öffnen, die Motorradjacke, welche ich in die Regenhose gut verpackt habe herausfummeln, öffnen und die Papiere aus der Innentasche entnehmen. Ist ja nicht so, dass es in der Zwischenzeit zu Regen aufhören würde.

Kurze Zeit später kriegen wir die Dokumente zurück. Tja, und so dicht und süferli eingepackt wie heute Morgen früh krieg ich‘s beim besten Willen nicht mehr hin.

Es folgen 8 KM Niemandsland, bevor die Einreiseprozedur von vorne beginnt. Handschuhe ausziehen, Pass und Fahrzeugpapiere dem Zöllner überreichen und warten bis die Formalitäten erledigt sind. Immerhin, hier können wir im Schärmen warten.

Und da sind wir nun; im Nebelland Montenegro.

Nebel, Regen, Nebel und ein freundlicher Schäfer, der uns schon kurz nach der Grenze begrüsst.

Die nordöstlichste Strasse führt uns mit vielen Kurven dem Kosovo entgegen, ständig zwischen 800müM und 1100müM. Kaputter Betonbelag und Schlaglöcher. Die tiefe der Schlaglöcher ist anhand des Wasserstandes nicht abschätzbar. Die Strasse teilweise in derart miserablen Zustand, dass es uns und unseren Enduros schon wieder Freude macht. Doch, es wird heftig an der Erneuerung der Strasse gearbeitet.

Nebel, Regen, Nebel, viele Kurven ansonsten nichts, nichts und nochmals nichts.

In Pljevlja, der ersten grösseren Ortschaft, wo sich die Strassen kreuzen, wollten wir uns eigentlich entscheiden, welche Route wir weiter nach Bijelo Polje nehmen. Doch irgendwie haben wir die Stadt Pljevlja durchfahren, bevor wir überhaupt realisierten, dass wir schon da sind.

Somit fahren wir (ungewollt) die kleine Gelbe, die nochmals durch nichts und nochmehr nichts führt. Ab und zu eine Kirche, ein Friedhof, wenige Häuser...sonst nur Nebel.

Noch nicht mal eine Tankstelle (!!!) oder ein Unterstand, um im trockenen unsere Hamburger zu schnabulieren.

Wir fahren und fahren und fahren...durch Nebel und Regen. Kommen jedoch nicht wirklich vorwärts.

Wir sind uns sicher, unter anderen Wetterbedingungen muss dies eine total tolle Motorradstrecke sein. Das nachträgliche Kartenstudium Zuhause bestätigt unsere Vermutung.

 

Um 15 Uhr, endlich, ein hölzerner Unterstand. Wir halten und essen unser langersehntes Mittagessen und trinken Kaffee aus der Thermoskanne.

 

Ohne ein Foto geht's weiter. Garmin meldet, in 60 Km die erste Ausfahrt im Kreisverkehr nehme. Ein Kreisel – Dann gibt’s da bestimmt eine etwas grössere Ortschaft. Für die 60 KM benötigen wir 90 Minuten ohne Pause.

Und tatsächlich, wenige Kilometer vor dem Kreisel die ersten Zeichen der Zivilisation. Ein Restaurant mit Zimmer. YEAH....hier bleiben wir. Doch der Wirt verweist uns 300m weiter.

Restaurant STOP. Hier werden wir herzlichst begrüsst. Unsere Kleider triefend Nass.

 

Wir bekommen sogleich einen türkischen Kaffee, während Frau Radovic das Zimmer kurzerhand herrichtet. Und damit wir es auch wirklich schön warm haben, feuert sie den Ofen im Zimmer an. Echt super, so von Herzen gastfreundliche Menschen.

Restaurant Stop, Bijelo Polje (MNE)

Zimmer mit Toilette, Dusche und Holzofen = 20 Euro = 21.80 Franken

Wir können im Restaurant essen. Frau Radovic kocht uns Ihre Spezialität.

Wir lassen uns überraschen.

Wir sind die einzigen Gäste. Die gute und herzliche Frau steht nur für uns 40 Minuten in der Küche.

 

Kačamak Beli, ein Gericht aus Milch, Kartoffel, Mehl und Käse. Dazu serviert Sie uns scharfe Peperoni und Jogurt.

 

Lecker :)

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