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Luftwirbel traveling... to Albania

Reisetagebuch Balkantour

Sonntag, 10 Oktober 2016

 

241 Kilometer:

 

Pejë (RKS) -

Mitrovice - Besiane - Priština

- Pejë (RKS)

Da wir noch eine weitere Nacht bei Ali’s Cousin verbringen wollen, werden wir heute den Kosovo auf nur einem Motorrad erkunden. Ein Sozia-Tag.

 

Den Kosovo kann man sich als grosse Senke (Tal) umrundet von Hochgebirgen vorstellen. Die Gebirgslandschaften an den Grenzen zu Albanien, Montenegro und Mazedonien erreichen durchweg 2500 m.

Gerne würden wir ins nördliche Grenzgebiet fahren, doch das macht beim heutigen Wetter keinen Sinn. Eine Hochnebeldecke liegt über dem Kosovo. In den Bergen würden wir höchstens wieder im Nebel umher fahren.

 

Von Shend holen wir noch ein paar Tipp’s: wir sollen unbedingt Priština besichtigen.

So beschliessen wir, erst einmal auf möglichst kleinen Landstrassen Richtung Mitrovice zu fahren. Von da, je nach Wetter, ins nördliche Hügelland nach Besiane und dann in die Hauptstadt Priština.

Obwohl vor allem die ländlichen Gebiete stark vom Kosovo-Konflikt in den Jahren 1998 und 1999 mit teils massiven Zerstörungen betroffen waren, sind die Kriegsfolgen heute nur noch vereinzelt sichtbar.

Dafür wird überall gebaut. Neu gebaut. Das Gros der Bevölkerung siedelt in den beiden flachen und fruchtbaren Hochtälern der Republik an.

Zersiedlung ist im Kosovo ein großes Thema. Gebaut wird vor allem da, wo Infrastruktur vorhanden ist, wie direkt Rechts und Links der Hauptstrasse.

Viele der Neubauten und Häuserskelette sind jedoch schon wieder verlassen und am zerfallen. Dafür wird direkt daneben wieder neu gebaut.

Oft werden riesige Mauern rund um kleine Häusergruppen errichtet.

Strassen, Häuser und Häuserkomplexe. Riesen Tankstellenanlagen mit gepflegter Grünfläche, umgeben von Ruinen, Rohbauten und jede Menge Abfall, welcher einfach überall in der Natur entsorgt wird.

Dafür gibt es an jeder Strasse und jeder Ecke „Auto Larje“. Dutzende. Das Auto hat bei den Albanern einen grossen Stellenwert. Und Autowaschen gehört wohl zur Lieblingsbeschäftigung am Sonntag. Dass relativ mieses Wetter ist, scheint auch niemand davon abzuhalten, seine Karre zu waschen.

Freundliche Menschen winken uns zu.

Mitten durch die Stadt Mitrovice.

Von hier könnten wir direkt nach Priština fahren, doch wir machen lieber noch einen kleinen Umweg durch die nördlichen Hügel nach Besiane. Direkt unter der Hochnebeldecke auf ca. 1300müM, in den eher dünn besiedelten Hügel wird uns das Ausmass des Abfallproblems so richtig bewusst. Eine reine Müllstrasse.

Von Besiane führt dann wieder eine Hauptverbindungsstrasse nach Priština.

Die Hauptstadt ist mit knapp 208.000 Einwohnern (Stand: 2013) die größte Stadt des Landes.

Zudem ist sie der Verkehrsknotenpunkt des Kosovo‘s. Zur Großgemeinde von Priština gehören neben der eigentlichen Stadt noch 41 umliegende Dörfer.

Wir fahren mittendurch.

Hier am nördlichen Stadtrand sieht es noch sehr nach „Entwicklungshilfe“ aus.

Im Südwesten der Stadt erwartet uns in ganz anderes Stadtbild.

 

Denn, obwohl die Wirtschaft in der Stadt – wie auch im ganzen Land – seit dem Zerfall Jugoslawiens zum großen Teil brach liegt, haben sich hier einige größere Unternehmen etablieren können und es entsteht seit einigen Jahren ein neues Geschäfts- und Handelszentrum.

Es ist einfach krass, wie extrem die Unterschiede sind. Als wären es zwei Städte.

In der Stadt gibt es keine Flüsse mehr. Die bis in die 1950er Jahre existierenden Flüsse, die Priština/Prishtina und die Veluša/Vellusha, wurden durch Müll und Erde weitgehend zugedeckt und verschwanden aus dem Stadtbild [quelle wikipedia].

Eine Autobahnähnliche Strasse (M9) führt uns auf direktem Weg nach Peja zurück. Die parallelen zu Indien häufen sich.

Es ist bereits 18 Uhr, als wir nach 241 KM, mit vielen Eindrücken, wieder im Hotel zurück sind.

Das Essen im Maestros nicht nur sehr günstig, sondern auch mega fein.

 

Für paarn 20 Euro sind wir mehr als Satt. Vorspeise, Grill, Steak, Kosovarischer Wein und Kaffee.

Das allerbeste beim Essen im Maestros ist jedoch die Vorspeise, welche zu allem auch noch „gratis“ serviert wird. Ich könnte mich alleine nur schon von der satt essen. Das Rezept wollte Shend uns leider nicht verraten.

Hotel Maestro's, Pejë (RKS)

2 Personen Hotelzimmer = 20 Euro

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