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 Luftwirbel traveling...  Indien

Reisetagebuch Südindien

Tag 19

auf zum Beach

Beim Zelt aufräumen entdecken wir viele Insekten, darunter eine wunderschöne Spinne in Ihrem riesigen, mannshohen Netz. Da bin ich ja grad mal froh, nicht Nachts (beim Pinkeln) ins Netzt gegangen zu sein.

Wir bringen den zweiten Roller zurück und laufen mit dem ganzen Gepäck aufm Rücken zur Kreuzung, wo uns der Bus vor Wochen abgesetzt hat. Komisches Gefühl, so ohne Roller. Wir hatten uns echt praktisch eingerichtet, die schweren Wasserflaschen und Früchte im Helmfach verstaut, Wäsche zum Trocknen (im Fahrtwind) am Lenker, Wertsachen „auf Mann“. Tja, und nun muss wieder alles im Rucksack seinen Platz finden. Hoffentlich quetschen wir die Bananen nicht allzu sehr.

 

Und wie kommen wir nun zum Paloem Beach? Die Menschen, wie gewohnt freundlich und erklären, dass wir ein Taxi oder Tuck Tuck nehmen sollen. Nein, wir wollen mit dem Bus fahren, so wie die normale indische Bevölkerung auch fahren würde.

 

Ein Busfahrer klärt uns auf, dass es keine direkte Bus-Verbindung von Benaulim zum Paloem gibt, wir müssen via Margao fahren. Und wie es der Zufall will, fährt er direkt nach Margao. Einsteigen und schon geht’s los. Für die ca. 7 KM zahlen wir 10 Rupien pro Person.

In Margao ist viel los. Der erstbeste Busführer, den wir da anquatschen, meint einsteigen, er fährt nach Paloem. 50 Rupien, wir sind die einzigen Passagiere.

 

Unterwegs steigen dann doch die einen oder anderen indischen Fahrgäste ein. Wir wundern uns. So vom Gefühl her müssten die 40 KM so langsam rum sein. Doch der Bus fährt und fährt, am Abzweiger Paloem vorbei, bis zur Endstation.

 

Der Fahrer erklärt uns, dass wir hier 10 Minuten Pause machen, und dann nach Margao zurück fahren. Paloem beach liegt zwar auf dem Weg, jedoch nicht an der Hauptstrasse. Bei der Rückfahrt würde er via Beach fahren.

 

Okey.

 

Der Bus wird gewaschen. Die 10 Minuten entpuppen sich als halbe Stunde, 40 Minuten…egal…Das ist Indien, das reale Indien…. Uns gefällt es.

Auf einmal steigen viele Menschen ein, der Bus ist voll und wir fahren los. Cool, wir sind die einzigen „Ausländer“. Touristen fahren in der Regel nicht mit dem Lokal Bus. Ein tolles Erlebnis.

 

Am Paloem beach ist der Bär los. Ich setze mich mit dem ganzen Gepäck in den Schatten und schreibe in meinem Notizreisetagebuch, während Tobias den Strand nach schönen, günstigen Rooms abklappert. Ohne Gepäck fällt er bei den ganzen „Dealer“ gar nicht so auf. Er kann „in Ruhe“ Angebote vergleichen.

 

Mit einem Strahlen führt er mich, gut eine Stunde später, ins Paradies. Ein kleines Häuschen am Beach, mit WLAN und eigener Dusche/Toilette. Für 400 Rupien ein Spezialpreis. Einfach Traumhaft. Der normalpreis für „diese Lage“ ist 650 Rupien, doch da wir ausserhalb der Saison sind, und die Vermieterin noch viele Häuschen Leerstehen hat, geht sie auf nen Deal ein. 400 Rupien sind besser als ein nicht vermietetes Haus.

ONLINE!

 

Der Familie und Freunden ein „Lebenszeichen“ senden. Im Dschungel gabs kein Internet, oft nicht mal Telefon Empfang.

 

Und nun, wo die lieben zuhause wissen, dass es uns gut geht, ab ins Wasser… Baden… Jetzt beginnt der entspannende Teil der Reise. 14 Tage Abendteuer auf Achse sind ein wunderbares Erlebnis, aber auf Dauer auch erschöpfend. Und falls es uns die Tage am Strand dann doch zu langweilig wird, können wir schliesslich jederzeit wieder ein Roller mieten und den Rest der Zeit „on Road“ und im Zelt verbringen. Wir buchen das Häuschen mal für die nächsten 4 Tage.

Hier in GOA, im Touristenparadies, ist alles etwas teuer, als wir uns das „gewohnt“ sind. Kulinarisch gibt hier dafür auch alles….vom Haifisch über Italienisch und Europäisch-Indisch…. Uns hat das Indische Essen der letzten Wochen echt gut geschmeckt, und wir wollen keine Pizza und Pasta, und auch kein Tikka-Masala und co.

Nur ein Beispiel, kurz nachdem unser Status wieder „online“ war, kam von einer Freundin die Frage, wie denn das indische Essen sei… Sie liebe indisches Essen und ihr Lieblings Menü sei Tikka masala. Ob wir dies schon probiert haben. Hmmm, tikka masala? Noch nie gehört… keine Ahnung, vielleicht kennt man es hier unter einem anderen Namen… wie praktisch doch ein WLAN ist, gleich mal Google fragen. Die ernüchternde Antwort von diversen Quellen, hier Wikipedia zitiert:

Tikka masala, ist ein häufig in indischen Restaurants in Europa und Nordamerika angebotenes Currygericht aus gegrillten marinierten Hähnchenfleischstücken (chicken tikka) in einer würzigen Tomatensoße, das eigentlich der englischen Küche zuzurechnen ist.

Fakt: Tikka Masala gilt als englisches Nationalgericht.

 

Nein, wir hatten bis jetzt noch kein Tikka Masala.

Wir wollen da Essen, wo die einheimischen sich verköstigen. Im hinteren Teil der „Tourimeile“ entdecken wir ein Lokal. Ein paar Inder sitzen am Tisch und schauen sich ein Spiel im Röhren Fernseher an. Die Preise auf der Karte an die wenigen Feriengäste, die sich bis hier in die hintere Ecke verlaufen, angepasst. Das Reisgericht am Nachbarstisch sieht lecker aus. Wir bestellen und fragen den Tischnachbar, was es dann kostet.. 80 Rupien… wie vermutet, zahlt er hier nicht den angeschrieben Preis (130 Rupien). Wir verhandeln mit dem Chef, dass wir zu den Preisen der Einheimischen essen dürfen, dafür werden wir „gute Gäste“ sein.. Deal. Und schon haben wir unsere „Stammkneipe“ gefunden. Und wir sind wirklich gute Gäste. Täglich futtern wir neben dem Reis-Fish-Thali noch um die 5- 6 Omeletten mit Brot,Toast oder Chapati.

Auch beim Früchtehändler finden wir einen mit „Verhandlungsspielraum“ und kaufen bei ihm täglich Orangen und Bananen.

Die Sonne geht am Horizont, hinter der Insel unter.... Wir sind im Paradies....

Dunkel wird es hier am Beach nicht. Das Nachtleben beginnt.... Bei angenehmen Temperaturen im T-Shirt, Barfuss durch den Sandstrand schlendern....Herrlich... und dabei das Lichterspiel beobachten.

Die erste Nacht in unserem Traumhäuschen…In einem richtigen Bett, mit Moskitonetz und Deckenventilator. :)

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