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 Luftwirbel traveling...  Indien

Reisetagebuch Südindien

Tag 27

Nachtzug nach Mumbai

Die 10 Strandtage vergingen viel zu schnell. Ich hätte zu Beginn nie Gedacht, dass ich es länger wie eine Woche am Strand aushalte…und nun, würd ich glatt noch bleiben.

Früh morgens noch ein letztes Mal schwimmen. UNGLAUBLICH  Ein Delphin in der Bucht, nur ein paar hundert Meter von uns entfernt.

Leider kennen die wenigen Touriboote, welche um diese Zeit auf dem Wasser sind, keine Rücksicht und halten keinen Abstand. So verschwindet der Delphin viel zu schnell.

Wir freuen uns trotzdem, den Delphin so nah gesehen zu haben. Ein schönes Abschiedsgeschenk.

 

Duschen, Häusschen aufräumen und den Bus nach Margao erwischen. Egal wie, um 18 Uhr müssen wir auf dem Hauptbahnhof Margao sein, um unseren, bereits reservierten Nachtzug nach Mumbei zu erwischen. Wann nun genau der Bus vom Beach fährt, ist unklar. Wir warten einfach, bis der nächste kommt.

Gleich der erste will uns nach Margao mitnehmen. Wir freuen uns über die Sitzplätze und sind erstaunt, dass die Fahrt nur 60 Rupien (2 Personen) kostet. Die Hinfahrt, mit Umweg, kostete 100 Rupien.

 

Wir fahren die Tourimeile entlang, welche wir die letzten Tage des öfteren abliefen. Die Heimreise hat somit begonnen.

So richtig verarscht fühlen wir uns erst, als man uns direkt an der nächsten Haltestelle zum umsteigen animieren will, da der Bus nun doch nicht nach Margao fahren wird. Wir sollen in den Bus „da drüben“. Na toll, da es bei den Bussen keine Fahrkarte gibt, werden wir im nächsten Bus nochmals bezahlen müssen. Derart abzocken lassen wir uns nicht. Während Tobi beim alten Bus versuch unser Geld zurück zu bekommen, hindere ich den anderen Bus vom losfahren.

In der Eile des Gefechts kriegen wir sogar 5 Rupien zuviel zurück. Die 60 Rupien nach Margao zahlen wir selbstverständlich beim „neuen“ Bus.

 

Dieser Bus ist bereits pragelvoll und wir werden wortwörtlich noch reingequetscht. Umfallen, auch bei der teils ruppigen Fahrart ist unmöglich. Der Bus ist deart gefüllt, dass sogar Leute in die Fahrerkabine gestopft werden. Keinen Quadratzentimeter soll ungenutzt bleiben. Und wenn am Strassenrand noch 4 Leute winken, auch die passen irgendwie noch rein. Es ist heiss, alle schwitzen. Ich versuche mich an einer glitschig verschwitzen Stangen zu halten, so wie es alle anderen auch tun. Die Achselhöhle des „Nachbarns“ direkt an meinem rechten Ohr. Der Bus hält erneut, ein weiterer Mann steigt ein, zwei Jugendliche aus der Busmitte wollen aussteigen. Es bleibt kaum Luft, um die vorbeizulassen. Fuss an Fuss stehe ich neben meinem Nachbarn und versuche mich „noch dünner“ zu machen. Obwohl es dem Busfahrer nie schnell genug gehen kann, herrscht absolut ruhige stimmung. Jeder steht da, schwitzt vor sich hin und versucht sich irgendwo fest zu halten. Kontaktscheu darf man nicht sein. Obwohl es irgendwie „grusig“ ist, geniesse ich die Fahrt. Denn, ist nicht genau das, was Indisch Busfahren ausmacht? Sowas werde ich in der Schweiz nie erleben.

Ein bei 35°C, überfüllter, zusammengepfercht, bis in die Führerkabine vollgestopfter Bus. Ein Schild oberhalb des Fahrers: max. 11 Stehplätze…ich krieg nen Lachanfall…

Irgendwie freue ich mich dann, nach über einer Stunde Bus fahren, doch sehr aufs aussteigen. Am liebsten würde ich gleich meine Hände waschen, doch unser Trinkwasser ist uns dafür zu schade.

Zu Fuss laufen wir zum Hauptbahnhof in Goas wichtigster Stadt, Margao.

Noch immer ungewohnt, dass Menschen einfach überall auf der Boden schlafen.

Hier spült eine Frau Geschierr, und da kann man sich ganz unhygienisch ein Tatoo stechen lassen. Wer sich hier was holt, ist wohl selber Schuld.

An Strassenständen verpflegen wir uns mit Bhajia (Teller mit irgendwas), Samosa (Dreiecke) und Vada Pov (Gemüsekugeln). Dazu gönnen wir uns ein erfrischendes Glas frisch gepresstes Zuckerrohr (10 Rupien).

Nach dem Motto: lieber zu früh als zu spät warten wir im Bahnhof Margao auf unseren Zug. Die Toilettenbeutzung am Bahnhof kostet 2 Rupien. Eine Dusche würde 5 Rupien kosten. Im Vergleich: ein Chai-Tee 10 Rupien (0.15Fr).

Wasser kann man wie gewohnt gratis auffüllen.

Der riesen lange Zug fährt ein. Wir suchen gleich unser reserviertes Abteil auf und richten uns ein. Pünkltlich gegen 18 Uhr geht’s los. Nach wie nach füllt sich der Zug. Ein Teil einer Indischen Familie quartiert sich bei uns ein. Der Rest der Familie befindet sich in anderen Abteilen. Es herrscht viel Bewegung. Mal ist der Bruder bei uns, dann der Onkel, dann der Mann vom Bruder….. Es ist eine schöne Erfahrung, mit den Menschen zu plaudern. Sie sind alle mindestens genauso an uns interessiert, wie wir von ihnen. Es ist einfach super……kurze Zeit später hat sich die gesamte Familie vorgestellt.

Darauf wird es dann auch ruhiger. Zwei junge Männer, der Mann Vijay und seine Frau mit den zwei Kindern bleiben und richten sich bei zum Schlafen ein. Die zwei Kinder, 18 + 23, müssen sich eine Liege teilen.

 

Als ich Nachts pinkeln muss, erlebe ich die nächste Überraschung. Der Weg zur Toilette erweist sich als Hindernissparcour. In den Gängen und zwischen den Abteilen, überall liegen Menschen schlafend am Boden. Körper an Körper, bis zur Toilettentür, einfach unvorstellbar.

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