top of page

 Luftwirbel traveling...  Indien

Reisetagebuch Südindien

Tag 03

Eine Zugfahrt die ist lustig...

Mumbai ist laut. Die ganze Nacht ununterbrochenes Gehupe.

Indische Autos sind alles andere als Verkehrssicher. Das einzige, was aber tadellos und ohrenbetäubend funktioniert, ist die Hupe. Wie wichtig Diese ist, und wie man sie benutzt, werden wir in den kommenden Tagen noch erfahren.

Da unserer Zug um 7 Uhr morgens fährt, und wir noch nicht genau wissen, auf welchem Gleis, sind wir viel zu früh da. Lustigerweise finden wir mit durchfragen den Zug und unser Abteil ruckzuck.

Aber irgendwie komisch. Uns wurde eine Liege reserviert und eine Person auf „Reserve“! Hmm, das Abteil scheint aber komplett ausgebucht zu sein. Dabei haben wir doch für zwei Personen bezahlt.

12 Stunden Zugfahrt stehen vor uns. Unsere Liege ganz oben ist zu eng für 2 Personen. Unten sind alle 8 Sitzplätze besetzt. Es ist Sau eng. Auf unserer Liege kann ich noch nicht mal vernünftig aufrecht sitzen.

12 Stunden in diesem Zug werden der Horror. Mann, das ist länger als unser 8 stündiger Flug, welcher ja schon anstrengend war.

Als nach knapp 2 laaaangen Stunden auch noch die Ventilatoren unmittelbar neben meinem Kopf eingeschaltet werden, reicht's mir auf dieser scheiss Liege.

Ich klettere runter und quatsche mich auf die volle Sitzbank. Das scheint auch keinen weiter zu stören. Die vier Inder rutschen näher zusammen, und gut ist.

Noch 91/2 Stunden!

Die Inder beginnen mit einem Kartenspiel. Nur um mich zu beschäftigen, versuche ich die Regeln zu erraten. Was soll ich auch anderes machen. Kann ja noch nicht mal zum Fester raus gucken.

Nur kurze Zeit später werde ich nach meinem Namen gefragt. Sie versuchen mir die Regel zu erklären.
Habe mühe, das indische englisch zu verstehen, aber es klappt und heitert mich auf. Wir kommen ins Gespräch.
Bharat, Anand, Pavin, Harsha und Swapnil.

 

Es ist noch ein polnischen Pärchen in unserem Abteil und Chen Henggang aus China.

Die Landschaft zieht vorbei.

Wir plaudern über die Unterschiede Europa, China und Indien. Dann spielen wir wieder eine runde Karten und plaudern weiter. Die Inder geben mir Tipps, was wir in Goa besichtigen könnten. Welche Strände am schönsten sind und mit was für Preisen wir rechnen dürfen. Ein guter Preis für einen Roller sind 300 Rupien proTtag. Gut zu wissen.

Während der gesamten Zugfahrt gehen neben Tee- und Kaffee-Verkäufer auch Händer durch die Wagen, welche frisch zubereitete Speisen verkaufen. Im Angebot steht auch Trinkwasser in Plastikflaschen und Softdrinks.

An Haltestellen bieten weitere Händler und Bauern ihr Obst und Gemüse durchs offene Fenster an.

Tobias ist auf der Liege glücklich und schläft in aller gemüts Ruh.

Das indische Zugfahren gefällt mir immer wie mehr.


Obwohl es heiss und eng ist, ist Bewegung im Spiel. Man sitzt nicht die ganze zeit steif auf seinem Platz. Ganz im Gegenteil: Mal sitze ich am Fenster, dann geht einer pinkeln und die Sitzordnung generiert sich wieder neu. Oder bei Haltestelle kurz raus und Beine vertreten und schon wieder sitzen wir anders. Schuhe sind generell ausgezogen, und so darf man auch ungeniert Füsse hochhalten oder im Schneidersitz sitzen. Echt bequem.

So langsam wird es dunkel. Unser Zug erreicht um 21 Uhr, mit 2 Stunden Verspätung, Margao.
Margao ist die zweitgrößte Stadt es Bundesstaats GOA. Nicht schön, bietet nicht viel, ist aber ein wichtiger Knotenpunkt für Durchgangsverkehr.

Eine neue Erfahrung: indisch Zugfahren. Die ersten 3 Stunden waren für mich der Horror. Dafür waren die restlichen 11 Stunden ein ganz tolles Erlebnis.

Da sind wir nun. In GOA. Und jetzt?


Hunger! Während der gesamten Zugfahrt haben wir nichts gegessen.
In der nähe des Bahnhofs finden wir wieder Essensstände auf der Straße. Für total 70 Rupien [1,05 Fr.] essen wir zu zweit verschiedene Leckereien. Das gratis Wasser lehnen dankend ab. Auch wenn es die einheimischen am Stand trinken sind wir da vorsichtig und füllen unsere Petflachen wieder an den Filterstationen am Bahnhof ab. Erstmal heraus finden, wie gut wir das vertragen.

Wir machen uns zu Fuss auf, um eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Eigentlich wollen wir aus der Stadt laufen und dann wild zelten. Doch die Stadt ist zu gross. Es ist noch immer drückend warm und Frauchen ist zu müde, um noch weit zu wandern.

 

Tobi „parkt“ mich mit dem gesammten Gepäck bei einem Hotel und holt ein paar weitere Angebote rein. Für 750 Rupien findet er uns ein Zimmer. Super.

bottom of page