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 Luftwirbel traveling...  Indien

Reisetagebuch Südindien

Tag 05

1. Lektion indischer Strassenverkehr: HUPEN

Wir holen den zweiten Roller und montieren unsere 22v Steckdose an die Batterie.

Und dann: Auf in den Linksverkehr.
Von Aussen betrachtet wirkt der indische Verkehr völlig chaotisch. Doch erstmals mitten drin, flutscht man immer irgendwie durch.

Die Verkehrsregel haben wir schnell begriffen: Es gibt keine.

Genauso schnell ist uns klar, dass die Hupe das wichtigste Ausstattungsmerkmal eines Fahrzeugs ist.
Die Hupe dient als Signal, zur Warnung, als Gruß und Kommunikationsmittel.
Denn, wozu beim Abbiegen den Blinker setzen? Dafür gibt es doch die Hupe.

Hupen kann man eigentlich immer!
Zum Abbiegen, Überholen, beim Spurwechsel, zur Warnung, zur Freude, zu Begrüßung, zum Abschied - ohne Hupen geht es einfach nicht. Die klangliche Vielfalt der Huttöne können wir uns überhaupt nicht vorstellen.


Beim überholen 1x hupen; Das ist super. Wenn es unmittelbar hinter einem hupt, weiß man, aha, da will jemand überholen. Auch später auf der Landstraße lerne ich dies sehr zu schätzen.

Auf Landstraße kann hupen auch als Gruss verstanden werden. Egal ob ne Royal Enfield oder ein LKW kreuzt.

Wenn Inder in eine Straße einbiegen, wird mit Sicherheit nicht geschaut, sondern einfach reingefahren. Anfangs dachte ich, die spinnen doch. Was ist denn so schwer daran, kurz nach Rechts oder Links zu gucken? Der Trick: Einfach kurz Hupen. Dann weiss der Inder, dass da jemand auf der Strasse fährt und lässt uns meist problemlos passieren.

Auch wenn man sich im toten Winkel befindet, oder auf sich aufmerksam machen möchte, einfach mal kurz hupen.

Eigentlich eine ganz tolle Sache. In der Schweiz wird einem ja meist purer Hass entgegen geströmt, wenn man mal hupt.

 

 

Leider ersetzt das Horn nicht nur Blinker und Licht, sondern oft auch den Verstand.

Wir mussten mehr als einmal erleben, dass uns in sehr unübersichtlichen Kurven hupende Busse oder LKW's entgegen donnern. Die Hupe als „Versicherung“ zum Blind überholen. Dass ist dann echt scheisse und Sau gefährlich.

Oder den Vordermann im Stau anhupen. Der hupt dann seinem Vordermann an und der seinen vorderen. Bring aber schlussendlich doch nichts, ausser ohrenbetäubenden Lärm.

Trotz des ständigen Gehupes verhalten sich die Leute selten agressiv, man sieht niemanden herumschreien oder gestikulieren. Das gegenseitige Drängeln wird akzeptiert.


Der Verkehr ist zwar chaotisch, aber es funktioniert.

LKW's, Busse, Auto, Tuck-Tuck, Roller. Motorrad, Ochsenkarren und Fußgänger. Dazwischen Kinder, Kühe, Hunde, und Affen, In Indien gehört die Straße allen.

Wir müssen zum ersten mal Trinkwasser kaufen.

Eine 2 Liter Flasche kostet 30 Rupien.
Eine 5 Liter Bottle kostet 65 Rupien. Wir kaufen eine 5 Liter Bottle und füllen die in unsere Petflaschen ab.

Zuerst fahren wir ca. 45 km zum Goa's schönsten Strand; Paloem beach (Tipp von den Jungs ausm Zug gestern). Und uns wurde diesbezüglich nicht zu viel versprochen. Echt das Paradies hier.

Nach der wohltuenden Erfrischung im seichwarmen Meer fahren wir zu den Dudhsagar-Wasserfällen (15°18'51.93 74°18'51.51). Leider verlangt man von uns 400 Rupien für die Besichtigung. Das ist es uns nicht wert. Wir fahren weiter ins Landesinnere und machen erste Bekanntschaft mit der negativen Seite des Indischen Verkehrs. Riesen LKW's donnern uns entgegen, überholen sich gegenseitig hupend an den unmöglichsten Orten. Da bleibt nur eins: zurück hupen und wenn es eng wird, Bremsen oder kurz die Strasse verlassen.

Dafür gibt’s überall am Strassenrand Essenstände mit lecker Essen.

Nach etwas mehr als 70 Km biegen wir im Nationalpark auf ein kleines Waldsträsschen ab und stellen unser Zelt in der Lichtung auf (N15°23'01.6 O 074°13'45.8).

Vögel zwitschern, grillen zirpen... Wunderschön den Geräuschen des Waldes zu lauschen.

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