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 Luftwirbel traveling...  Indien

Reisetagebuch Südindien

Tag 09

Duschen unterm Wasserfall

Frauchen hat gut geschlafen und fühlt sich halbwegs fit.

Wir passieren wunderschöne Riesenbäume und wundern uns über die vielen schalen, die immer wieder am Straßenrand liegen.

Keine Angst, das ist kein Missgeschick, dass da Fahrzeuge im Bach stehen. Hier wird lediglich gewaschen. Oft sehen wir LKW´s und Autos, welche an Bächen sauber gemacht werden. Oder die Fahrer baden und Ihre Kleider waschen.

Menschen am Straßenrand errichten bei brütender Hitze Schmiedearbeiten. Die Frauen „pusten“ das Feuer, die Männer schlagen mit Hämmern auf die Eisen. Dass die Kinder mithelfen, ist ganz selbstverständlich.

Wir folgen einer kleinen, schmalen Bergstraße, um zu den Hebbe-Wasserfällen zu gelangen. Wunderschön zu fahren, mit ein paar Schotter-Einlagen. Die Ténéré hätte riesen Freude, wenn sie da hoch fahren dürfte. Und trotz allem, unsere Roller machen das erstaunlich gut. Die kleinen 110 Kubic Honda Activa Roller sind echt taff.

Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich nicht gut. Das fahren, und vor allem die Schotter-Einlagen zerren an meinen Kräften. Ich halte durch, so schnell geb ich nicht auf.

Um aber in den Genuss der Hebbe-Wasserfällen zu gelangen müssten wir noch eine 8 KM lange Wanderung auf uns nehmen. Nein, das schaff ich nicht. Die Fahrt erschöpft mich zu sehr.

 

Also, alles wieder Bergab. Unten entdecken wir eine Gabelung zu den Kalhatti Falls, und beschließen spontan, uns diese Wasserfälle anzuschauen. 10 Rupien Eintritt ist human, und da können wir bestimmt eine Pause machen.

Wir staunen jedoch nicht schlecht, als wir sehen, dass da Menschen duschen. Einfach so, mit der ganzen Kleiderpracht stehen Frauen und Männer unterm Wasserfall und schäumen sich die Haare ein. Haben wir soeben die „Dorfdusche“ entdeckt?

 

Wann war eigentlich unsere letzte Dusche? Im Hotel bei Margao, bevor wie die Roller mieteten.

Mir geht es immer wie schlechter. In der nächsten Stadt suchen wir eine Apotheke auf. Ich brauch andere Medikamente, stärkere. Der Mann kann kein Englisch, aber es reicht, dass er mein Zustand sieht. Anders als in der Schweiz, wo man immer eine komplette Packung mit Packungsbeilage erhält, schneidet der Mann mit 6 Tabletten aus einem Blister aus. Dann noch 6 von einer anderen sorte und nochmals 6 Stück. Diese 3x6 Tabletten verkauft er uns für 63 Rupien. Alle 4 Stunden soll je eine nehmen. Ich hab keine Ahnung, was ich da bekommen habe, was ich auch gleich einnehmen werde. Aber es ist mir auch egal. Hauptsachen sie wirken. Der Rest interessiert mich in diese Augenblick nicht

Wir setzten uns ins nächste Restaurant und ich nehme die ersten drei Tabletten zu mir. Appetit hab ich keinen. Zudem scheint mir der Reis viel zu scharf. Stattdessen Schlaf ich einfach mal im Restaurant ein. Hier bin ich gut aufgehoben. Tobi geht Orangen, Bananen und frisches Wasser kaufen.

Der Mann vom Restaurant schenkt mir noch eine alte Zeitung. Dankbar nehm ich die sie entgegen und wir schenken ihm dafür ein Deutschsprachiges Computerheftli.

 

Wir nahmen beide je eine Rolle WC-Papier von der Schweiz nach Indien mit. Diese gehen jedoch so langsam dem Ende zu. Meine Schnupfnase trägt einen großen Teil dazu bei. Seit wir in Indien den Airport verlassen haben, haben wir nirgends mehr Klopapier entdeckt. Das gibt’s hier nicht. Die Menschen waschen sich mit Wasser und der Linken Hand den Hintern. Eigentlich eine tolle, und vor allem saubere Sache. Die Rechte Hand wird zum Essen benutzt. Die linke Hand bleibt beim Essen unterm Tisch.

 

Zeitungspapier kann man vielfältig verwenden. Für Toilette, Nase putzen und Hände sauber reiben/trockenen. Es saugt das Fett erstaunlich gut auf. Auch zum Essen einpacken wird oft Zeitungspapier benutzt. Also, von nun an: Immer genug Zeitungspapier bei haben.

 

Was auch immer das für Medikamente sind, sie wirken. Nach 90 Minuten fühle ich mich etwas fitter und wir fahren weiter.

Da liegen wieder haufenweise von diesen Schalen am Straßenrand. Und dort waschen sich Menschen am Fluss.

Wir kommen keine 20 KM. Frauchen fühlt sich müde, erschöpft und möchte nicht mehr fahren. Als wir zufälligerweise ein „verlassener Schuppen“ finden, quartieren wir uns ein. Um 16 Uhr nehm ich die zweite Ladung Medis und schlafe ein.

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