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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

Wir sind ja schon irgendwie froh, wenn die Piste um die Dünen führt, und nicht direkt drüber. Und doch, auch auf der Piste stehen wir immer wie öfters längeren Sanddurchfahrten gegenüber. Das ist anstrengen. Dieser tiefe Sand, welcher unsere Vorderräder unkontrollierbar hin und her gleiten lässt. Speichentief. Mit viel Füsseln kämpfen wir uns Meter für Meter vorwärts.

Der Mut, stehend und mit dem notwendigem Tempo einfach drüber zu düsen fehlt uns noch.

Ich bin unendlich froh, mit der leichten, tiefen Beta hier zu sein. Ich habe echt keine Ahnung, wie ich das mit der schweren und mir viel zu hohen Ténéré hätte bewältigen können. Ich weiss es echt nicht. Das einzige was ich weiss, die Beta alp ist genau das richtige Motorrad für mich.

Martin bleibt stecken. Ich schiebe, während er versucht zu fahren. Stossen, fahren, schwitzen. Wir sind erschöpft.

Wir können ja auch nicht behaupten, wir hätten nicht gewusst, auf was wir uns einlassen. In der Pistenbeschreibung stand ja ganz klar: Nur für erfahrene Pistenfahrer mit Geländefahrzeug und GPS. Und es ist ja auch nicht so, dass ich beim Programmieren der Wegpunkte übersehen habe, dass da vermerkt war: KM 43 bis KM 45 = Schwierige Passage mit viel Sand. Doch, wir sind bestimmt noch keine 40 Kilometer gefahren. Dies kann irgendwie noch gar nicht die beschriebene, schwierige Passage sein.

Ein Baum. Und was für ein cooler Baum. Aber total stachelig. Wir freuen uns über den Schattenspender, setzen uns zwischen die Dornenäste und dampfen ab. Hier gönnen wir uns eine ausgiebige Pause. Das tut richtig gut.

Mit neuer Energie fahren wir weiter und kommen an einem weiteren kleinen Verkaufsstand vorbei. Scheint von derselben Nomadenfamilie zu sein.

Und kurz darauf erscheint ein Nomadenzelt am Pistenrand. Wir werden zum Tee eingeladen. Wir lehnen dankend ab. Wir wollen noch ein bisschen vorankommen. Es liegen noch über 50 KM!!! Piste vor uns. Es ist 14:30 Uhr. Wir sind seit 3 Stunden unterwegs und haben mittlerweile grad mal knapp 40 KM zurückgelegt. Wir sollten schon schauen dass wir noch ein bisschen weiter kommen. Zugegeben, hätten wir nicht eben eine ausgiebige Pause unter dem schattigen Baum gemacht, hätten wir die Einladung gerne angenommen.

Es sind übrigens die einzigen Menschen, die wir in dieser Gegend antreffen.

Dromedar spuren im Sand.

Und da ist sie nun, die in der Streckenführung beschriebe, schwierige Passage mit viel Sand, die sich über 2 KM zieht.

Wir schwitzen. Fahren, Füsseln und Schieben uns durch den Sand. Meter für Meter. Die vor kurzem noch frisch getankte Energie verpufft viel zu schnell.

Dadurch, dass wir schon ziemlich erschöpft sind, werden unsere Fahrkünste nicht besser, im Gegenteil.

Und dann stehen wir vor einer Abzweigung. Und nun?

Wahrscheinlich führen beide Wege zum Ziel, nur welcher ist der leichtere?

Zu Fuss schauen wir uns die Befahrbarkeit an und entscheiden uns Richtung Rechts. Hoffentlich werden wir es nicht bereuen.

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