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Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

27.10.17 Freitag

 

 

 

 

101 KM

 

 

Sahara

[Drâa-Tafilalet]

- Erfoud-

Merzouga

Eine kühle, sternenklare Nacht geht zuende. Wir haben gut geschlafen.

Es ist unglaublich faszinierend miterleben zu dürfen, wie die Sonne am Horizont erscheint und immer wie mehr Wüste erhellt. Phänomenal.

 

Dazu ein Kaffee, ein wunderbarer Tag beginnt.

Wir gehen ein paar schritte und lassen diese Atmosphäre auf uns wirken.

Bevor wir heute aufräumen, bekommen unsere zwei treuen einen Schluck Motorenöl und Kettenschmierung.

Aufsitzen und los geht’s. Zuerst zurück zur Piste und dann weiter gen Südwest.

Ein komisches Gefühl macht sich in mir breit. Meinen Empfinden nach fahren wir in die falsche Richtung. Das GPS-tracking bestätigt jedoch den Kompass und beide sind der Meinung, wir fahren richtig. Ein total beschissenes Gefühl. Es ist wie beim Instrumentenflug. Da musste ich auch lernen, den Instrumenten (dem künstlichen Horizont) mehr vertrauen zu schenken als meinem Hosenbodengefühl. Und das ist eine echte Überwindung. Und grad eben geht es mir genauso.

GPS zeigt unsere Track Richtung Südwest, und so fahren wir auch Richtung Südwest, obwohl sich's Gefühlsmässig nach der falschen Himmelsrichtung anfühlt. Südwest... bis zur N13 sind es "nur" noch 25 KM. Gestern wären die "nur noch 25 KM" unvorstellbar gewesen. Heute fährt es sich doch wieder gleich viel besser.

Die Piste ist stellenweise sehr anspruchsvoll. Sandige Stellen folgen Steinige, ja teils sogar Felsige Abschnitte. Wir fühlen uns fit, und meistern jegliche Furten und Oued's hundertmal besser, als das wir es gestern je hätten meistern können.

Zugegeben, die letzten Zwei Tage sind nicht ganz spurlos an uns vorbei gegangen.

Wir gelangen auf eine breite, steinige Piste. Hier kanalisieren sich jegliche Pisten, um da vorne durch den Gebirgszug die Hamada zu verlassen.

Dieser Steinbrocken mit auffälligen Löchern [N31°37.3820' W004°04.8570'] galt bei den Berbern als heilig. Ich zitiere aus Marokko oriental: „Stofffetzen wurden in die Löcher gesteckt, verbunden mit Wünschen. Doch nachdem immer mehr Rallyes durch diese Gegend fahren sind die Fetzen nun verschwunden, stattdessen wurde der Stein bekritzelt. Schade.“

Beeindruckend... Bis eben war alles Flach....und nun ragen rechts und links von uns bis 1000müM Höhe Berge auf.

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