top of page

Luftwirbel traveling... to Marokko

Reisetagebuch
Marokko Oriental

29.10.17 Sonntag

 

 

 

 

188 KM

 

 

Tinghir

- Todraschlucht- Tilmi - Tagoudit

Reges Treiben, bis die erste Karawane unterwegs ist und dann kurz danach auch die Zweite den Platz verlässt

Übrig bleibt ein älterer Mercedesbus mir deutschem Kennzeichen, eine Familie mit zwei Kids und einem Baby.

Die zwei Kleinen haben total den Narren an uns gefressen, vielleicht auch, weil wir ihre Sprache sprechen.

Jetzt kann man sich fragen, ob es unverantwortlich sei, mit zwei kleinen Kindern in so ein Land zu reisen, oder ob es vielleicht doch positiv prägt, dass sie mal sehen, wie gut sie es in Deutschland haben. Ich behaupte mal, es würde noch manch einer verwöhnten Görre nicht schaden.

Auch wir räumen auf und fahren los.

Wir haben zwei Möglichkeiten, durch den Atlas nach Norden zu gelangen. Todra- oder Dadesschlucht. Beide Schluchten enden in Agoudal. Und es sollen beide atemberaubend sein.

Da wir uns am Fusse der Todra befinden, werden wir diese fahren.

Eigentlich wäre die Dades für uns Interessanter, da sie die wildere ist, die kaum touristisch erschlossene. Und vor allem weil in der Dades die Asphaltstrasse nach 60 Kilometer, bei Msemrir endet. Weiter geht es dann auf schwieriger Piste entweder nach Agoudal (weitere 60 Kilometer) oder quer rüber zur Todraschlucht (40 Kilometer).

Die Dades ist eigentlich genau das, was wir fahren möchten, aber für die 60 KM bzw. 40 KM Piste benötigen wir mindestens einen Tage länger als via den Asphalt der Todra. Und was, wenn die Piste für uns zu schwierig ist? In 3 Tagen legt unsere Fähre in Tanger med ab. Und wir stecken mitten im Hohen Atlas?

Tingehir bis Tanger sind auf direktem Weg 770 KM, Zustand der Strasse, und somit unser Vorankommen, unbekannt. Die Kartenhersteller sind sich uneinig.

Unsere aktuelle Michelin Karte und die Karte (auch aktuelles Datum) der deutschen Familie zeigen unterschiedliche Beschaffenheiten einzelner Streckenabschnitte an.

 

Wir können es schlecht, nein überhaupt nicht abschätzen. Und auch wenn wir es vielleicht bereuen, so sind wir am Ende doch lieber einen Tag zu früh in Tanger als einen zu spät.

 

Die letzten 300-400 Kilometer können wir auf jeden Fall auf gut ausgebauter Asphaltstrasse zurücklegen, da könnten wir im schlimmsten Fall Zeit aufholen, es besteht somit keine wirkliche Gefahr, dass wir die Fähre verpassen, aber wollen wir uns möglicherweise diesen stress antun? Nein, das wollen wir nicht. Doch die Piste reizt uns…..sehr.  

 

Verstand gegen Abenteuerdrang. Manchmal muss man einfach Entscheidungen treffen. Hauptsache wir sind uns einig. Wir fahren die Todraschlucht.

Die erste Engstelle erreichen wir nach 15 Kilometer. Und wie befürchtet, ist hier touristisch ordentlich was los. Wir schlängeln uns zwischen Fussgänger, Autos, ja sogar ganzen Touristenbusen durch. Kaum haben wir den Pulk hinter uns, eröffnet sich uns eine wunderschöne Strecke, fast für uns alleine.

Die Strasse ist in gutem Zustand.

Wir gewinnen stetig an Höhe.

Imposante Felsformationen und ein eindrückliches Panorama verleiten zum „plämpern“. Der Tag ist noch Jung, wir haben Zeit… ich nehme es ultragemütlich.

 

Traumhaft…Wunderschön….

Einfach Traumhaft…Wunderschön….

bottom of page