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 Luftwirbel traveling... Nordkapp

Nordkapp

6

Route:

-452 KM--

Lugnvik – E4 - Lulea


 


 

Spritpreis:

Schweden:

14.09 SEK/Liter,

13.49 SEK/Liter


 

 

Hytter:

First Camp Lulea

N 65°35.761 O 022°04.778

 

2 Personen: 695 SEK = 80 Franken

(40 Franken pro Person)

exkl. WLAN!

 

8°C

5°C

 

Dienstag 19.05.2015

War das eine Nacht. In dem kleinen Hytter ist es gemütlich warm. Die Socken am Heizkörper mittlerweile trocken.

Wir packen unsere Motorräder und verlassen gegen neun Uhr, bei bestem Wetter, den Campingplatz. Dieses Plätzchen sollte man sich merken, denn dieser Campingplatz ist von der Freundlichkeit, der wunderschönen Umgebung und des Preises sehr empfehlenswert. Leider muss man fürs Duschen zusätzlich zahlen.

Das Wetter ist fantastisch, der Ärger wegen des Portemonnaies vergessen. Wir fahren auf der Autostraße E4 weiter gegen Norden. Unser Tagesziel; 400 km.

Die Sonne scheint, bei angenehmen 8°C, zwischen den Wolkenfetzen hindurch. Jedes Mal, wenn eine Wolke die Sonne verdeckt, freu ich mich schon wieder auf die nächsten blauen streifen am Himmel. Es fährt sich gut. Die Landschaft gestaltet sich wunderschön.

Leider werden die sonnigen Abschnitte immer kürzer. Und die anfangs kurzen Regenphasen dafür immer länger, bis es dann, wieder einmal, im Dauerregen endet. 200 km Autobahn, bei 5°C im Regen, liegen noch vor uns...  Die Fingerspitzen lassen sich nicht mehr bewegen und auch die Zehen spür ich nicht mehr (außer, dass es bereits nass in den Schuhen sein muss).

 

Seit gestern ist uns bewusst, dass wir noch irgendwo, solange wir im bewohnten Gebiet sind, Gas-Kartuschen kaufen müssen. Gar nicht so einfach. Wir versuchen es im Coop (Bau und Hobby, ähnlich), Tankstellen und Campingplätzen.

 

An einer größeren Autobahnraststätte versucht es Peter erneut. Ich warte draußen im Regen, ich will weder Helm noch Handschuhe abziehen... ich bin so schön eingepackt. Einfach nur auf der Tenere sitzen bleiben und mich nicht bewegen.

 

Während ich so warte, spricht mich ein LKW-Fernfahrer an. Er hat unsere Reisemotorräder gesehen und ist interessiert, woher wir kommen und wohin wir fahren.

Auf der Karte zeige ich ihm unsere bereits gefahrene Strecke... und als ich ihm mitteile, dass wir heute noch bis mindestens Lulea fahren wollen, hat er uns einen Tipp. „Gleich den ersten Campingplatz nach der Brücke zu Lulea“, empfiehlt er uns. Auf ein Stück verregnetes Papier schreibt er BILTEMA, so heiße das Geschäft, in welchem wir GAS Kartuschen kaufen können. Super, denn wie er mir bereits versicherte, kommt Peter mit der alten (leeren) Kartusche aus der Raststätte zurück. Wir verabschieden uns und fahren weiter durch das kühle Nass. Ich fühle mich wie ein fahrender Eisklotz. Die Sicht ist schlecht. Die Fahrt anstrengend und langweilig. Ich muss aufpassen, dass ich nicht einschlafe. Meine Wach-bleib-Methode, lauthals in den Helm zu singen funktioniert bei dem Wetter nicht, das Visier läuft gleich an. Ich zähle die KM bis Lulea. 

 

Plötzlich staut es sich vor uns. Kein Wunder, die LKWs wechseln alle auf die linke Fahrbahn. Wir reduzieren unser Tempo. nun wieder voll konzentriert. Und siehe da, ein Velofahrer auf der Autobahn (ohne Pannenstreifen). Ich hoffe mal, dass er heil von der Autobahn runter kam. 

Endlich! Wir erreichen die Ausfahrt Lulea. Meine Finger wollen weder bremsen noch kuppeln und die Füße spüre ich beim abstehen kaum noch. Nach der Brücke das Schild zum Campingplatz, wie der  Brummi-Fahrer uns vorhersagte. Das sieht nach einer recht großen Anlage aus. First-Camp. Ui, 700 Schwedische Kronen für das kleinste Hytter?!, Das ist ja mehr als doppelt so teuer wie letzte Nacht.

Aber wir sind uns einig. Wir brauchen eine warme Hütte und wollen nicht weitersuchen. Nicht nochmals in die nassen Handschuhe, und nicht wie gestern Gefahr laufen, dass plötzlich alle weiteren geschlossen sind.

Wir verbringen eine Nacht auf diesem Luxuscampingplatz. Vielleicht rechtfertig sich der Preis auch darin, dass unser teures Hytter eine eigene Dusche und Toilette beinhaltet (was wir ja gar nie wollten).

Dass man fürs W-LAN zusätzlich zahlen muss, grenzt an eine Frechheit. 

Ein kleiner Trost. Nach der warmen Dusche hört es draußen zu regen auf und es wird ein wunderschöner Abend. Den Schlummertrunk „Kaffee“ trinken wir draußen beim Erkunden des Sees.

Noch erfreuen wir uns an den "ersten" Schneefeldern. 

Was für ein Tag. 450 km auf der E4. Und wieder können wir die Karte eine Falte nach oben knicken.

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